Ihr Lieben, wenn man sich die Menschen vorstellt, die heutzutage das Internet und die darin bereitgestellten virtuellen Kochbücher, Foodblogs und Rezeptecommunities nutzen, denken wohl die meisten von uns in erster Linie an Menschen jüngeren oder mittleren Alters, für die die Arbeit mit dem PC, das Surfen im Internet und der Umgang mit Technik aus ihrem Alltag nicht mehr wirklich wegzudenken sind. Und tatsächlich würde ich behaupten, dass genau diese Altersgruppe wohl auch die primäre Zielgruppe der meisten der angesprochenen Seiten, Blogs und Homepages ist. Dennoch darf man nicht vergessen, dass es auch immer mehr ältere Menschen und Senioren gibt, die sich mit den Features und Funktionen des World Wide Web vertraut gemacht haben, um ebenso wie ihre Kinder und Enkel von den scheinbar unendlichen Möglichkeiten, die dieses Informationsmedium bietet, zu profitieren.
Und genau zu diesen Menschen gehört tatsächlich auch meine Oma. Zwar nutzt sie das Internet hauptsächlich dafür, über E-Mail mit Bekannten und ihrer Familie in Kontakt zu bleiben (ich kann mich ganz genau darauf verlassen, dass jeden Freitag oder spätestens Samstagmorgen ein Wochenendgruß von ihr in meinem Postfach eintrudelt), dennoch steht sie auch anderen Funktionen und Webdiensten durchaus offen gegenüber, wenn man sie mit diesen vertraut bzw. sie auf ihre Existenz hinweist. Und da dieser Blog mir sehr am Herzen liegt und ich hier neben meinen liebsten Rezepten auch eine Menge persönlicher Informationen und Gedanken offenbare, habe ich ihr am letzten Wochenende einfach mal den Link dazu in meiner Wochenendgruß-Antwortmail geschickt - gespannt darauf, ob sie ihn wohl tatsächlich öffnen und auch lesen würde. Und was soll ich sagen? Gleich heute - pünktlich zum Wochenende - habe ich von ihr eine super liebe Mail bekommen, in der sie mir nicht nur erklärt hat, dass ihr mein Blog sehr gut gefalle, sondern in der sie sogar schreibt, dass sie sich bereits ein paar der Rezepte abgespeichert habe. Vor allem das Süßkartoffelrösti klinge sehr interessant. Und da sie doch schon seit längerer Zeit mal etwas mit diesem bisher unbekannten Gemüse zubereiten wolle und sei dieses einfach aber lecker klingende Rezept eine tolle Anregung für ihr eigenes Kochbuch gewesen.
Liebe Oma, falls du auch weiterhin fleißig meinen Blog liest und dabei auch über diesen Eintrag hier stolpern solltest, möchte ich dir an dieser Stelle sagen, dass ich mich über dein Feedback sehr gefreut habe. Und damit du auf deine Süßkartoffel-Inspirationsliste noch ein weiteres tolles Rezept setzen kannst, gibt es heute - extra für dich - ein unglaublich lecker schmeckendes und total gesundes Gericht, in dem die rötliche Knolle ebenfalls verwendet wird.
Das Tolle an diesem Rezept ist vor allem, dass die Pommes nicht wie sonst üblich frittiert, sondern stattdessen im heißen Ofen kross gebacken werden. Durch diese schonende und fettreduzierte Variante der Zubereitung sind sie eine super gesunde und natürlich auch zuckerfreie Alternative zu den meist völlig überwürzten und überfetteten Fritten, die man an den meisten Imbissständen oder im Supermarkt zu kaufen bekommt. Außerdem sind sie mit ihrem betörend süßlichen Aroma vor allem in Kombination mit dem dazu passenden nussig-herben Cashew-Creme Dip ein wahres Geschmacksabenteuer, das ganz wunderbar als eigenständiges Gericht serviert oder als schmackhafte Beilage zu Burgern, Fleisch oder Sandwiches gereicht werden kann.
Süßkartoffelpommes mit Cashew Creme Dip
Als erstes schält ihr die Süßkartoffel und schneidet sie mit einem scharfen Messer in 0,5 - 1cm breite Streifen. Diese Streifen legt ihr nun für ca. 20 Minuten in kaltes Wasser und lasst sie dort ziehen. Anschließend schüttet ihr das Wasser ab, gebt die Kartoffelstäbchen in einen Gefrierbeutel und fügt die Speisestärker hinzu. Nun alles gut miteinander vermengen, so, dass möglichst alle Pommes gleichmäßig mit der Stärke überzogen sind (durch den Kontakt mit der Stärke werden sie im Ofen später besonders knusprig). Dann werden das Olivenöl und die Gewürze hinzugefügt, noch einmal alles gut miteinander vermischt und die rohen Pommes vorsichtig auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech gegeben. Jetzt müssen sie für ca. 20 - 25 Minuten bei 200° im heißen Ofen Backen, bis sie innen weich und von außen leicht knusprig sind.
Während der Backzeit könnt ihr die Cashew-Creme vorbereiten. Dafür zuerst die Nüsse für 10 Minuten in etwas Wasser einweichen und anschließend mit etwa 2 EL Wasser, dem Knoblauch, dem Zitronensaft und der Brühe in einen Mixer geben und so lange pürieren, bis eine joghurtähnliche Konsistenz entsteht. Bei Bedarf könnt ihr die Creme noch mit Salz, Pfeffer oder etwas Chili abschmecken und dann kann sie auch schon als Dip zu den heißen Pommes serviert werden.
Tipp: Natürlich schmecken auch Ketchup und ganz besonders Kräuterquark super lecker zu den Pommes. Auch einen Currydip oder eine fruchtige Joghurtsoße kann ich mir als Beilage sehr gut dazu vorstellen.
Ich kann an dieser Stelle definitiv nur wieder betonen, dass wirklich jeder, der bisher noch nie etwas mit Süßkartoffeln gegessen hat, diesem Gemüse definitiv eine Chance geben sollte. Ich finde den leicht süßlichen Geschmack einfach unglaublich lecker und kann von Süßkartoffel-Gerichten gar nicht genug bekommen. Oma hatte noch geschrieben, dass sie auch noch ein Rezept für Süßkartoffelsuppe zu Hause liegen hat - auch das schmeckt übrigens ganz hervorragend (vor allem in Kombination mit Apfel). Ich bin sehr gespannt, ob ich sie auch von diesem tollen Rezept überzeugen konnte und werde euch ganz bestimmt berichten, was sie im Endeffekt aus der roten Knolle gezaubert und wie ihr dieses Gericht geschmeckt hat! :)
Bis dahin - sonnige Grüße