OECD: Sechs Millionen Arbeitslose in Spanien bis 2015

Von Uhupardo

Die Zahl der Arbeitslosen in Spanien wird von jetzt 5,7 auf sechs Millionen anwachsen und bis 2015 auf diesem Stand verharren – in einem Land mit der Hälfte der Bevölkerung Deutschlands. Die neue Halbjahres-Studie der OECD zeichnet ein tristes Bild: Die Rezession verschärft sich 2013, die Schuldenquote Spaniens steigt. Nach Einschätzungen der internationalen Wirtschaftsorganisation wird sich die Defiziteinschätzung der Madrider Regierung mindestens verdreifachen.

Mariano Rajoy reagierte am Dienstag promt: “Wir kämpfen dafür, dass die düsteren Prognosen der OECD nicht Wirklichkeit werden”, lautete sein lauwarmer Regierungsanspruch, der keiner Zahl der Studie zu widersprechen wagte. Die Angaben der OECD sind so deutlich, dass sie nicht viel Interpretation benötigen.

Bruttoinlandprodukt
2010 -0,3
2011 +0,4
2012 -1,3
2013 -1,4
2014 +0,5

Arbeitslosenrate (26,3% entsprechen 6 Mio. Arbeitslosen)
2010 20,1
2011 21,6
2012 25,0
2013 26,9
2014 26,8

Defizit (in % vom BIP)
2010 -9,7
2011 -9,4
2012 -8,1
2013 -6,3
2014 -5,9

Staatsschulden (in % vom BIP)
2010 61,5
2011 69,3
2012 86,1
2013 92,6
2014 97,6

Knappes Fazit: Die spanische Wirtschaft schmiert 2013 weiter ab und zeigt 2014 eine leichte Erhohlung. Doch auch letztere Aussage läuft unter hohem Risiko: Wenn durch Turbulenzen in der Euro-Zone die Finanzierungskosten des Staates steigen, steigen auch die Rezession und das Defizit. Die OECD weist ausserdem ausdrücklich darauf hin, dass weitere Kürzungs- und Streichungsmassnahmen die Situation nur verschlimmern würden. Oder im Klartext: Die alternativlosen neoliberalen Rezepte haben gnadenlos versagt, keine Besserung in Sicht.