Odyssee

Von Dsungare
Der Frosch hat Husten, seit über einer Woche. Erst relativ leicht und unbedenklich, dann wurde er letztes Wochenende stärker und als er anfing unsere Nacht zu belasten ging ich am Dienstag mit ihm zur Kinderärztin.
Lunge war frei und die Ärztin meinte ich solle Mucosolvan Spasmo geben und wenn dieser nicht anschlägt auf Salbu Bronch umsteigen. Für die Nacht hatte ich Hustenstiller (Capval) Zuhause.
Mucosolvan schlug nicht an, der Husten wurde schlimmer. Donnerstagnacht saß ich mit einem bellenden Kind im Kinderzimmer. Ich wollte dem Salbu Bronch allerdings eine Chance geben und so stiegen wir am Freitag darauf um.
Nun wurde der Husten in der Nacht von Freitag auf Samstag so unerträglich, dass ich sogar den Rollladen hochlies und das Fenster aufriss, denn selbst der Hustenstiller zeigte keinerlei Wirkung.
Heute Morgen sind wir daher zum ärztlichen Bereitschaftsdienst gefahren, macht super viel Freude an einem sonnigen Samstag. Der Frosch hatte super schlechte Laune und hustete nun auch ganz ordentlich vor sich hin.
Der diensthabende Arzt war wirklich sehr freundlich, fand es sehr amüsant, dass der Patient vor Tom, Tim hieß und ebenfalls an einem 11. des Monats geboren war. Allerdings wurde ich schon skeptisch, als er Tom durch den Body abhörte, weder in die Ohren noch in den Mund sah und mir dann erzählte, dass gerade Magen-Darm im Umlauf sei. Da Tom gegen Rotaviren geimpft sei, hätte er einen Schutz, möglicherweise allerdings etwas abbekommen und deshalb Reflux. Das würde den starken Hustenreiz verursachen.
Ich bekam ein Rezept mit, die Medikamente sollten auch für die Nacht helfen. Da Tom nur noch motzte und weinte und die Apotheke bei uns ums Eck (wie so oft) die Medikamente hätte bestellen müssen, fuhr mein Mann zu einer anderen Apotheke.
Dort stellte sich das Einlösen des Rezeptes allerdings als kompliziert da, die Handschrift des Arztes konnte nicht entziffert werden, es musste beim Bereitschaftsdienst angerufen werden und letztendlich kam mein Mann mit Medikamenten für den Magen Nachhause. Die wir irgendwie hätten auflösen sollen, obwohl sie nicht zum Auflösen sind. Sehr merkwürdig das Ganze. Außerdem waren sie nicht frei, weil die Apotheke nur ein Alternativmedikament dahatte, was unsere Krankenkasse nicht zahlen würde oder bezuschussen, wie auch immer, es war nervig und unnötig.
Der Frosch schlief derweilen für ganze 2,5 Stunden und nach seinem Mittagessen machten wir uns auf den Weg in die Kinderklinik. Tom war jetzt nur noch am Husten und hörte kaum auf.
In der Klinik wurde Tom dafür ordentlich untersucht. Es wurde Temperatur gemessen: 37,8 °C und er wurde gewogen: 9980g. Außerdem wurde er abgehört und abgetastet und Hals und Ohren kontrolliert.
Allerdings sagte uns auch diese Ärztin, dass sich die Lunge fast frei anhören würde. Nach dem Husten säße da aber schon irgendwo ordentlich was fest, was Tom nicht losbekommen würde. Könnte durchaus bereits eine leichte Bronchitis sein.
Wir bekamen ein Inhalationsgerät zum Ausleihen aufgeschrieben nebst Salbutamol und Kochsalzlösung.
Ich sprach die Ärztin noch auf Thymianbalsam an. Ich hatte darüber bereits viel Positives gelesen. Sie sagte aber sofort, dass man das bei Säuglingen und Kleinkindern bis 2 Jahren nicht verwenden solle, generell nichts mit ätherischen Ölen o.ä., weil sonst die Gefahr bestünde, dass die Kinder aufhören würden zu atmen. Die hiesige Kinderklinik würde deshalb davon abraten.
Das man kleine Babys unter und am besten auch über 6 Monate nicht mit Erkältungsbalsam einreiben soll, war mir bekannt. Allerdings hatten wir in der Vergangenheit bei Erkältungen schon Babix-Tropfen im Einsatz. Thymianbalsam steht nun trotzdem hier und ich werde mich im Netz noch einmal schlau darüber machen.
Wer jetzt denkt, die Sache wäre erledigt... Ich habe in insgesamt 6 Apotheken anrufen müssen bzgl. des Inhalationsgerätes. Die einen hatten den Pari Boy nicht da, die anderen irgendwie keine Vertrag mit unserer Krankenkasse, wiederum andere hatten das Gerät nur zum Verkauf vorrätig... usw. usw. usw.
Wir fuhren also in Apotheke Nr. 6 und dort stellte sich dann heraus, dass wir das Leihgerät gar nicht Leihen dürfen nach unserer Krankenkasse, sondern kaufen. Allerdings muss man einen Zuschuss von knapp 20 € zahlen.
Zuhause wollten wir Tom das Inhalationsgerät gleich schmackhaft machen und was soll ich sagen?! Er hasst es und heult und brüllt los. Toll...

Unser Fazit: Der heutige Tag ist für die Tonne, künftig werden wir nicht mehr in den ärztlichen Bereitschaftsdienst gehen und überhaupt haben wir jetzt alle schlecht Laune.