Odin Sphere Leifthrasir

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Odin Sphere Leifthrasir

9Action-RPG

Die japanische Entwicklerschmiede Vanillaware hat sich mit Titeln wie GrimGrimoire, Dragon’s Crown und Odin Sphere einen Namen gemacht. Mit Odin Sphere Leifthrasir wurde nun eines ihrer wunderbaren 2D-Action-RPGs neu aufgelegt. 

Zusammen mit Muramasa: The Demon Blade haben alle bisherigen Spiele der Japaner mehrere Gemeinsamkeiten: Sie haben allesamt grandiose, bis ins kleinste Detail liebevoll per Hand gezeichnete Grafikstile, verbinden groß angelegte Fantasy-Handlungen mit actionreichem Gameplay und sind zudem leider wenig mehr als eine Randerscheinung hinsichtlich ihres Bekanntheitsgrades.

Kenner der Werke werden dabei wohl immer wieder auf ein Neues den Kopf schütteln müssen, ist doch jeder einzelne Titel ein audiovisuelles Highlight, das auch über einen langen Zeitraum hinweg mit spielerischen Feinheiten begeistern kann. Als erstes Vanillaware-Spiel wurde nun Odin Sphere als Odin Sphere Leifthrasir auf den aktuellen Sony-Konsolen in ein aufgefrischtes, ruckelfreies HD-Gewand verfrachtet und kann nun in 1080p-Auflösung bei 60 FPS (Frames per Second) bestaunt werden.

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Aber nicht nur die ohnehin feine Präsentation wurde einem Upgrade unterzogen, auch das Gameplay wurde adaptiert, was sich vor allem auf das umfangreiche Combo-System auswirkt. Blocken fällt nun durch bessere Tastenbelegung leichter aus, was dem Action-RPG noch mehr als zuvor einen Beat’em Up-Charakter verleiht. Auch das Fähigkeitensystem wurde mit einer neuen Übersicht ausgestattet, was bei der großen Auswahl nicht die schlechteste Idee war. Gleiches gilt übrigens auch für das Inventar, das nun wesentlich einfacher zu bedienen ist. Sollten Hardcore-Fans mit diesen Änderungen nicht zufrieden sein, kann ein „Classic“-Modus für Abhilfe sorgen, der jene Adaptionen reversiert.

In Sachen Story bleibt alles unverändert: Noch immer wird über fünf unterschiedliche Protagonisten Stück für Stück (oder hier: Buch für Buch) eine umfangreiche Handlung erzählt, in der durch die Verschiebung der Erzählperspektive jede einzelne Figur im Spiel an Tiefe gewinnt und deren Motivation dargelegt wird. Von einer betrogenen Feen-Prinzessin zu einer geltungssüchtigen Walküre bis zu einem zwiegespaltenen Schattenritter ist alles dabei, was eine klassische Fantasy-Umgebung zu bieten hat. Dabei sind die Figuren jedoch glaubhaft charakterisiert und ihr Vorgehen durchwegs nachvollziehbar gestaltet, was bei einer rund 40 Stunden langen Story auch dringend benötigt wird.

Jede Spielfigur bietet einen anderen Zugang zu den Kämpfen in Odin Sphere Leifthrasir, die bei dem 2D-Sidescroller Grüppchenweise in einzelne Zonen aufgesplittet anzutreffen sind. Der Fokus auf Fern- oder Nahkampf, die vorwiegende Verwendung von Combos in der Luft oder strategischer Einsatz von (gekauften oder selbst zusammengebrauten) Tränken ist stark von der jeweiligen Figur abhängig und bringt oftmals frischen Wind in die doch überschaubare Gegnerschar bzw. Spielumgebung. In der Neuadaption von Odin Sphere wird der mit zunehmender Spielzeit offensichtlicher werdenden Wiederholungen mit einigen neuen Mini-Bosse entgegen gewirkt, Erschöpfung seitens Spieler und vermutlich auch Programmierer ist nach Stunde 30 dennoch wahrnehmbar.

So ist und bleibt Odin Sphere auch als Remake mit dem Leifthrasir-Zusatz im Namen eine absolute Augenweide, die mit überraschend abwechslungsreichem Gameplay zu überzeugen weiß. Eine gelungene Mischung aus SD-Hack’n’Slash und Action-RPG findet man zudem heutzutage nur noch selten, was die liebvolle Playstation 2-Adaption gleich nochmal empfehlenswerter erscheinen lässt.

Plattform: PS4 (Version getestet), PS Vita, PS3, Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 12, Release: 24.06.2016, Link zur Homepage


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Autor

Christoph Stachowetz

Aufgabenbereich selbst definiert als: Chief of Operations. Findet “Niemand ist so uninteressant wie ein Mensch ohne Interesse” (Browne) interessant.


 
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