Der wohl lustigste Krakenvater aller Zeiten ist zurück. Fast 3 Jahre ist es her, dass Octodad das erste Mal die Bildschirme betrat. In Form eines kostenlosen Downloads konnten wir das Abenteuer des wirbellosen Familienvaters herunterladen und bei uns auf dem Rechner installieren. Octodad zeigte uns eine neue Art der Steuerung, die nun auch im zweiten Teil das Spiel bestimmt. Denn wie wir wissen hat ein Oktopus 8 Glieder, die einzeln gesteuert werden wollen. Um es dem Spieler aber nicht zu schwer zu machen bilden je 2 Tentakel einen Arm oder ein Bein. Diese gilt es nun zu bewegen um sich umzuziehen oder Pizza einzukaufen.
Klingt nicht sonderlich spaßig? Ist es aber, denn die Entwickler haben sich viele kleine Ideen ausgedacht um das ganze unterhaltsam zu machen. So dürft ihr bei euren Aufgaben nicht auffallen, denn niemand, nicht einmal eure Frau, weiß, dass ihr ein Oktopus seid. Der einzige, der eure Tarnung durchschaut hat ist der Chefkoch, der euch immer wieder jagt und kochen will. Doch das gab es schon alles im kostenlosen Vorgänger, was ist denn nun wirklich neu an Octodad: Dadliest Catch? Auf den ersten Blick hat sich Octodad alte Stärken bewahrt. Der charmante Protagonist und die zum Teil wirklich nervenaufreibenden Geschicklichkeitsübungen sind nach wie vor Teil des Spiels.
Durch den neuen Teil wird nun aber mehr auf Story und Charaktere gesetzt. So sind eure Kinder nicht nur seelenlose Hüllen, sondern glaubwürdige Blagen, die man sofort ins Herz schließen kann. Vor allem die Tochter ist gut geschrieben und synchronisiert. Dazu gibt es nun endlich die Unterstützung des Gamepads. Dieses solltet ihr auch besser anschliessen, denn die Steuerung per Gamepad fühlt sich doch genauer an, als die freikonfigurierbare Steuerung per Maus und Tastatur. Am meisten Spaß macht Octodad aber im Coop-Modus. In diesem übernimmt jeder Spieler nur ein Teil der Extremitäten, so dass koordiniertes Vorgehen und Kommunikation dringend erforderlich ist. Dies macht umso mehr Spaß umso mehr Spieler mitmachen, was aber gleichzeitig den Schwierigkeitsgrad in die Höhe treibt. Dabei streckt und verbiegt sich Octodad immer wieder so sehr, dass es eine helle Freude ist.
Zum Release gab es leider noch einige Bugs. So saugte sich einer der Arme gerne an Fußböden, Geländern usw fest und konnte nicht mehr weggezogen werden.Hier gab es aber eine einfach Lösung: Coop-Modus aus, Arm wegbewegen, Coop-Modus wieder an. Im Einzelspieler-Modus hat uns dieser Bug nicht behelligt. Doch was uns bereits am ersten Tag mehr überraschte als die Bugs sind die vielen Mods, die bereits jetzt im Steam-Workshop zu finden waren. Von einem Raum ohne Schwerkraft über Mario 64 bis hin zu Shadow of the Colossus kann die Fan-und Modgemeinde von Octodad beeindrucken. Diese wirken auch dank der Cartoon-Grafik von Octodad stimmig und bieten knochenharte Herausforderungen. So bleibt auch nach der etwas kurzen Spielzeit (2-4 Stunden) noch genug Material zum Spielen. Wer momentan keine 13,99 € in Steam ausgeben möchte, der sollte zum kostenlosen Erstling greifen.
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