Obszöne Begriffe, Fluch- und Schimpfwörter: Aufhören!

Von Die Angelones @DieAngelones

Bild: Pixabay

Einmal mehr: Danke für die vielen Reaktionen auf meine Kolumne zur Verrohung unserer Sprache. Wie ich euren Rückmeldungen entnehmen konnte, hat das Thema über Elternkommissionen unterdessen doch auch schon ein paar Schulen erreicht. Ich bin froh, zu hören, dass es weitere Eltern gibt, die sich darüber Gedanken machen, womit auf Pausenplätzen verbal um sich geworfen wird. Jaja, ich weiss, die Schule kann das Elternhaus nicht ersetzen und Erziehungsprobleme lösen. Aber ohne die Unterstützung der Schule werden wir Eltern das kaum alleine schaffen.

Doch eigentlich wollte ich euch von diesen Kleidern erzählen, die Namen wie «Pimmel», «Glitzermuschi» oder «Perverser» tragen (um nur ein paar der harmloseren zu nennen) und derzeit in der Schweiz der Renner sind. Fairerweise muss ich sagen, dass die Kleider ganz normal aussehen und auch nicht etwa mit den obszönen Bezeichnungen bedruckt sind. Aber genau das macht das Ganze ja noch schizophrener. Welche genau ist dann die Motivation des Herstellers, die Kleider mit solchen Bezeichnungen zu versehen? Geht es dem Hersteller echt nur darum zu provozieren in der Hoffnung, die Markenbekanntheit zu steigern? Und was bringts dem Käufer, einen «Glatzkopf ohne Mütze», einen «Hosenpuper» oder einen «Schwarzkopf» in den elektronischen Warenkorb zu legen, wenn man diese Bezeichungen dann doch nirgends sieht?

Wie auch immer: Je länger, je mehr wird mit solchen Ausdrücken um sich geworfen, doch auf der anderen Seite werden ebensolche Ausdrücke – sobald sie an einen selbst adressiert sind – auch je länger, je weniger geduldet. Immer öfters komme es heutzutage zu Klagen und Verurteilungen, weil – sorry fürs nochmalige Erwähnen, aber es stand so im «20 Minuten» – auch niemand «Hure», «Mongo» oder «Schlappschwanz» genannt werden will.

Wäre es also nicht besser, wir hören einfach ganz auf damit?

immer mittwochs im Tagblatt der Stadt Zürich

Weitere Beiträge passend zum Thema: