Heute soll es mal wieder um eine Petition gehen. Dank einer Leserin habe ich mitbekommen, dass die EU den Anbu von Obst und Gemüse in Gärten regulieren will. Schon allein, wenn man den Teil liest kann mich nicht mehr anders, als Kopfschütteln... Aber ich gehe mal ein bisschen ins Detail:
Die EU-Kommission arbeitet an einer Neuregelung des europäischen Saatgut-Marktes in Form einer Verordnung. Damit wird eine Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs vom Juli 2012 verrechtlicht: Landwirte dürfen nur mehr amtlich zugelassenes Saatgut verkaufen. Bisher waren alte und seltene Saatgut-Sorten ausgenommen, die in althergebrachter Tauschwirtschaft gezüchtet und in meist kleinen Mengen gehandelt wurden. Geht es nach den Plänen der Kommission, dürfen Kleinbauern oder Privatleute ihr selbst gezüchtetes Saatgut in Zukunft nicht einmal mehr verschenken.
Und was bedeutet das?
Viele konventionelle Gemüse- und Getreidesorten werden damit aus dem Anbau verschwinden. Die verpflichtende Registrierung aller Sorten würde zu einer kompletten Vereinheitlichung führen. Die kleinstrukturierte Landwirtschaft ist damit vollständig von der Saatgut-Weitergabe ausgeschlossen. Die Umweltschützer befürchten eine strenge amtliche Überwachung.
Weniger Vielfalt heiße auch weniger Farben und Geschmäcker, und schlussendlich weniger Lebensmittelqualität. Gefordert wird eine komplette Neuausrichtung des nun laufenden Reformprozesses. Saatgutanwendern müsse eine größere Sorten-Vielfalt zu Verfügung stellen, insbesondere Arten, die an lokale Bedingungen angepasst sind. Dies würde dazu beitragen, den Verbrauch an Pestiziden, Düngemitteln und Wasser zu reduzieren und die Verschmutzung von Böden und Wasser einzudämmen.
Noch ist der Beschluss nicht umgesetzt. Die EU-Kommission soll am 6. Mai ihren Entwurf vorlegen, danach muss sich das EU-Parlament damit beschäftigen.
Sollte das Parlament die Verordnung durchwinken, dürfen auch Privatleute ihre Obst- und Gemüseprodukte nicht mehr verbreiten, wenn sie nicht den Wünschen von Monsanto EU-Normen entsprechen.
Es ist bezeichnend für die mangelnde demokratische Legitimation der EU, dass solche grundlegenden Entscheidungen durchgezogen werden, ohne dass die Bürger davon etwas mitbekommen. Ist die Verordnung einmal beschlossen, sind die Lebensmittel-Konzerne im Recht und die Bürger in der Defensive und werden größte Schwierigkeiten haben, die gesetzlichen Regelungen wieder rückgängig zu machen.
Also meine lieben Leser: Unterschreibt hier. (Freiheit für die Vielfalt)
Und teilt es bitte auch auf facebook, twitter, instgram, und macht drauf aufmerksam, dass jede kleine Unterschrift vielleicht etwas daran ändern könnte solche Beschlüsse durchzusetzen.
Ahoi!- eure Nira
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