Die Regensburger Maschinenfabrik Reinhausen hat eine Technik entwickelt, die die Kosten für den Netzausbau für die Energiewende halbieren könnte.
Regensburg (obx - internet-zeitung) - In Deutschland schießen mit Milliardensubventionen Windkraft- und Solarparks wie Pilze aus dem Boden - als Meilensteine für die von der Politik über Nacht beschlossene Energiewende. Problem auf dem Weg in eine bessere Welt des sauberen Stroms aber bleiben die enormen Leistungsschwankungen der wetterabhängigen Solarfelder und Windturbinen. Besonders die Niederspannungsnetze - bisher nur als Verteilernetz für den Strom aus den großen Kraftwerken an die Haushalte gedacht - drohen unter der zunehmenden lokalen Einspeisung von örtlichen Solar- und Windkraftanlagen zu kollabieren. Jetzt hat ein Oberpfälzer Energietechnik-Unternehmen eine weltweit einzigartige Innovation auf den Markt gebracht: Mit der Technik sollen die örtlichen Stromnetze ohne teuren Umbau fit werden für die Energiewende.
Schon heute speisen in Deutschland mehr als 2,3 Millionen Solaranlagen und über 20.000 Windräder einen Großteil ihres Stroms in die örtlichen Niederspannungsnetze ein, die für die Versorgung der häuslichen Steckdosen mit 230 Volt-Strom sorgen. Die Folge: immer öfter überschreiten die Spannungsschwankungen den gesetzlich zulässigen Rahmen und gefährden die Stromversorgung.
Die unkalkulierbare Einspeisung "alternativen" Stroms zwingt die Energieversorgungsunternehmen zu einem massiven Ausbau der örtlichen Stromnetze durch das Verlegen neuer Leitungen und den Aufbau größerer Trafostationen - ein Milliarden-Aufwand, der sich am Ende auch auf der Stromrechnung wiederfindet.
Die Regensburger "Maschinenfabrik Reinhausen" hat jetzt eine Technik zur Serienreife gebracht, die Aufwand und Kosten für den Netzausbau nach Unternehmensangaben nahezu halbieren könnte. Künftig soll ein neuartiger Regelschalter die herkömmlichen Trafostationen in die Lage versetzen, die großen Spannungsschwankungen durch Solar- und Windenergie in den Ortsnetzen auszugleichen. Statt mit teuren und umstrittenen neuen Leitungsbauten können so künftig die Netze mit der einfachen Nachrüstung der vorhandenen Trafostationen fit gemacht werden für die Energiewende.
Nach dem erfolgreichen Test der neuen Regeltechnik für Niederspannungsnetze aus Ostbayern durch Energieversorger in ganz Deutschland geht die weltweit einzigartige Innovation jetzt in Serie. Die Maschinenfabrik Reinhausen ist bereits Weltmarktführer für Regeltechnik in Hoch- und Höchstspannungsnetzen. Von den weltweit rund 2700 Mitarbeitern sind etwa 2000 am Standort Regensburg im Einsatz. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen über 600 Millionen Euro Umsatz gemacht. In den kommenden Jahren will die Maschinenfabrik Reinhausen rund 50 Millionen Euro in den Ausbau des Standorts Regensburg investieren.