Dass ich die Küche der Gebrüder Obauer sehr schätze, habe ich - glaube ich - schon ein oder zweimal erwähnt. Eines ihrer bekanntesten Gerichte habe ich allerdings noch nie gekocht, das wurde am Wochenende nachgeholt - es gab Forellenstrudel. Nicht als großen Strudel, sondern als kleine handliche "Törtchen". Dazu eine feine, buttrig-fischige Sauce mit trockenem Vermouth und Pilzen. Ein köstliches Abendessen - allerdings trotz Fisch beileibe keine Fastenspeise ...
Forellenstrudel
ergibt 4 Törtchen (als Vorspeise für 4 Personen, als Hauptspeise für 2 Personen)
2 mittelgroße Forellen, filetiert, enthäutet, entgrätet
250 ml Schlagobers
1 Ei
Saft einer Zitrone
250 g Champignons
125 g Crème fraîche
Strudelteig nach diesem Rezept (oder gekauft, dann ungefähr 250 g)
zerlassene Butter zum Bestreichen
2 Schalotten
1 EL Tomatenmark (im Sommer eine vollreife Tomate)
150 ml Fischfonds
125 ml Weißwein
60 ml trockener Vermouth (etwa Noilly Prat)
Butter
Salz, Pfeffer
Die Champignons putzen und fein hacken. 150 Gramm davon mit Crème fraîche in einem kleinen Topf einkochen, bis eine dickliche Creme entsteht. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken und auskühlen lassen.
Für die Sauce die Schalotten schälen und hacken. Das restliche Schlagobers zusammen mit Fischfonds, Weißwein, Vermouth, Schalotten, Tomatenmark (oder gehäuteter, entkernter und kleingeschnittener Tomate) und den restlichen Champignons zum Kochen bringen und auf die Hälfte einkochen. Durch ein Sieb gießen und so viel kalte Butter unterrühren, dass die Sauce sämig wird. Mit Salz, Pfeffer und eventuell einem Hauch Zitronensaft abschmecken.
Die Sauce auf den Teller geben, das Forellentörtchen mittig platzieren und mit grünem Salat servieren.
Die Sauce ist übrigens ein echtes Gedicht, am liebsten hätte ich auch noch den Teller abgeschleckt, so gut hat sie mir geschmeckt. Und sie ist schnell gemacht - vorausgesetzt man hat guten Fischfonds im Haus. Davon habe ich derzeit jede Menge: Der Fischhändler hat mir ungefähr zwei Kilo Karkassen von Forelle und Saibling mitgegeben und ich habe daher - ganz nach Hamstermanier - jetzt ziemlich viel Fischfonds im Tiefkühler ...