o2 und die Netzlast

Erstellt am 2. Dezember 2011 von Hrgajek

Daß das o2 Netz derzeit stellen- und zeitweise ein wenig bis dramatisch überlastet ist, haben wir ja inzwischen gemerkt… Datensparsamkeit ist aus der Mode gekommen.

Da erhielt ich heute eine SMS von o2, ob ich denn nicht einen kostenlosen Klingelton ohne Abo haben möchte. Hm. Der Link für zu einer WAP-Seite von o2. Weil mein Android-Handy auch WLAN kann, verbindet es sich zunächst über WLAN, das hat aber das o2-Netz nicht „erkannt“ und gemeint, daß ich kein o2-Kunde wäre und mich auf www.jamba.de verwiesen.

Ok. Also WLAN aus, nur o2-Mobilfunk an und nochmal. Keine Verbindung möglich. Aha.

Da fragt man sich doch, warum man im Moment, wo das Netz eh auf dem letzten Loch pfeift und quietscht mit solchen Aktionen noch mutwillig zusätzlichen im Moment überflüssigen Traffic erzeugen muß. Manche Anwender wären froh, sie könnten ihre e-mails checken oder mit ihren Freunden, Kollegen in Kontakt treten. Wie Daimler Benz in Stuttgart oder BMW in München mit solchen Lastproblemen umgehen werden, ich bin gespannt. Immerhin o2 ist fleißig am Nachrüsten. In Mannheim soll es schon ein klein wenig besser geworden sein.

Die Datenmengen in den Netzen explodieren, das ist kein reines o2 Problem. Auch aus dem Netz von Vodafone D2 wird stellenweise Überlast gemeldet und selbst  der aktuelle Testsieger Telekom (wir alten Hasen sagen weiter D1) hat seine Problemzonen, wo es zeitweise oder immer noch nicht so geht, wie man es erwarten würde…

Die Telekom hat für seine Größe einen ungewohnten Sinn für Humor entwickelt und aus den „Einzelfall“-Problemen von o2 eine Werbekampagne entwickelt. Sie empfiehlt den betroffenen o2-Kunden ganz schlicht ins bessere D1-Netz zu wechseln

Nicht alle fanden diese Werbung lustig, zumal sie Erwartungen weckt, die auch die Telekom nicht erfüllen kann.

Nicht wenige da draußen hätten gerne Telekom Qualität zu o2 oder E-Plus Tiefstpreisen. Das gibt es aber nicht, aus den unterschiedlichsten Gründen. Ein o2 Kunde, der in einem Laufzeitvertrag festhängt, kann derzeit (noch) nicht sofort mit seiner Nummer wechseln. Da hätte die Telekom sich vielleicht überlegen sollen, für betroffene o2 Kunden für die Restlaufzeit des o2-Vertrages auf die D1-Grundgebühr ganz oder teilweise zu verzichten?

Aber das dürfte den Kostenrechnern wohl zu teuer sein.

Datensparsamkeit:

Wer viel e-mails liest, kann mit einem BlackBerry richtig Daten sparen. Doch BlackBerry gibts in Deutschland nahezu ausnahmslos nur in langlaufenden Verträgen. In unseren Nachbarländern ist Prepaid-BlackBerry eine Selbstverständlichkeit. Nur in Deutschland gibts einen einzigen Anbieter und in dessen Shops wissen die Verkäufer oft nicht, daß es BlackBerry auch auf Prepaid Basis gibt. Man muß keinen BlackBerry 8520 neu kaufen, man kann auch einen vorhandenen oder ein größeres Modell dafür einsetzen, man muß nur der Vodafone CallYa Hotline klar machen, daß sie für die bereits bestehende Rufnummer den BlackBerry APN freischalten müssen. Bleibt man hartnäckig genug, dann klappt das.

Liebe Münchner bei Telefonica o2:

Ihr könntet die Netzlast Eurer Smartphones Eurer Kunden drastisch reduzieren, wenn ihr nicht nur für Vertragskunden, sondern auch für Prepaid-Kunden den BlackBerry Dienst freischalten würdet. Auch bei Fonic, die gerade verschärft ins Smartphone Geschäft eingestiegen sind, wäre das eine gute Idee.

Auch der Deutschen Telekom stünde ein BlackBerry auf Prepaid-Basis gut zu Gesicht, denke ich, den Discountern wie Simyo oder Blau sowieso.

Für o2-Fans, die auf Nummer sicher gehen wollen, sei ein DUAL-SIM-Handy empfohlen. Ich habe mir eins gegönnt, vom Elektronik-Versender Pearl, es heißt SIM-Valley SP-60. Es läuft unter Android 2.2  und für Fans und Freaks erfüllt es seinen Zweck. Inzwischen gibts sogar beim gleichen Anbieter noblere Modelle mit UMTS, großem Touchscreen und wiederum DUAL-SIM-Technik. Auch Nokia bringt immer mehr Geräte auf den Markt.

Ich schrieb es schon: DUAL-SIM Technik könnte auch den etablierten Anbietern helfen. Wechselwillige Kunden würden eine zweite Karte einlegen, die „alte“ Karte bliebe aber weiter in Betrieb und würde immer noch ein wenig Umsatz machen. Wenn der Kunde ganz hart das Netz wechselt, bleibt der alte Anbieter erst einmal ganz auf der Strecke.

Vielleicht kommt ja eines Tages noch ein BlackBerry mit zwei SIM-Karten. Dank BlackBerry „Balance“ kann man jetzt auf seinem Smartphone berufliches und privates strikt trennen. Mit der zweiten SIM-Karte würde das dann perfekt.

Tags: Blackberry, D1, D2, Daten sparen, dual-sim, o2, T-Mobile, Telefonica o2, Telekom, Vodafone