Nussbrot glutenfrei und vegan

Von Ellerepublic @ElleRepublic_de

Ein Brot, das glutenfrei, vegan und voller Proteine und Ballaststoffe ist? Ja, das Nussbrot kann das alles. Und obwohl keine Hefe drin ist, wird es beim Backen richtig dicht wie ein gutes Brot. Es ist einfach zu machen und schmeckt auch ohne Aufstrich schon gut. Ich nasche nebenher einfach so davon, weil der Geschmack so unglaublich gut ist. Deswegen könnte man es eigentlich auch Müslibrot nennen.

Ein Brot das einfach zu backen ist

Das kommt unter anderem daher, dass es nicht aufgehen muss. Ihr braucht nur etwas Geduld vor dem Backen, weil das Brot ein paar Stunden sitzen und ruhen muss. Das ist ganz wichtig! Ich habe den Teig deswegen am Abend vorher gemacht und ihn dann die Nacht über stehen gelassen. Dann gab es frisches, selbstgemachtes Nussbrot zum Frühstück. Also wenn das Warten das Schwerste bei diesem Brot ist, dann weiß ich auch nicht, wie es noch einfacher gehen soll :-)

Was für mich ganz neu war bei diesem Rezept waren Aprikosenkerne. Das Rezept hat mir nämlich ein lieber Leser von der Google+ Gruppe Die Veggies geschickt, als er mein Protein Brot versucht hat. Vielen Dank an der Stelle dafür und vielleicht schaut Ihr mal bei den Veggies vorbei, ich kann die Community nur empfehlen :-) Für mich hat das bedeutet, dass ich mich auf die Suche nach Aprikosenkernen gemacht habe. Gar nicht so leicht. Ich wurde dann im Reformhaus fündig. Weil ich mich dann näher damit beschäftigt habe, hier ein paar Informationen über Aprikosenkerne und was ich gelernt habe

Was sind süße Aprikosenkerne?

Aprikosenkerne sind (offensichtlich) die Kerne in Aprikosen. Doch es handelt sich dabei um das Innere der Kerne. Wenn sie frisch sind, dann haben sie eine weiße Farbe und braun werden sie erst wenn man sie trocknet. Auf dem Bild könnt Ihr sehen, dass sie Mandeln zum Verwechseln ähnlich sehen. Sie sind aber ein bißchen kleiner und flacher als Mandelkerne.

Vorsicht vor bitteren Aprikosenkernen

Und noch eine Ähnlichkeit zu Mandeln gibt es. Denn es gibt süße und bittere Aprikosenkerne. Die bitteren Kerne finden sich in kleinen und wilden Aprikosen. Sie werden als Krebsmittel gehandelt. Aber wenn Ihr das mal googelt werdet Ihr sehen, dass es eine kontroverse Diskussion darüber gibt, ob sie überhaupt gesund sind. Denn sie enthalten bis 8% Amygdalin. Das ist ein Stoff, der Blausäure enthält. Und Blausäure ist hochgiftig!!! Süße Aprikosenkerne findet man dagegen in größeren und fahlen Früchten und man kann sie bedenkenlos essen obwohl auch sie Spuren von Blausäure enthalten. Aber so wenig, dass es nichts ausmacht.

Aprikosenkerne haben ein nussig-fruchtiges Aroma und sie werden manchmal als Ersatz für Mandeln verwendet. Ihr findet sie manchmal in Konfekt, zum Beispiel in Persipan, was ein Ersatz für Marzipan ist. Weil sie günstiger als Mandeln sind, nannte man sie auch die „Mandeln des armen Mannes". Am bekanntesten sind sie durch ihre Verwendung in italienischem Amaretto oder auch Amaretto Biskuits geworden. Manchmal findet sich dort auch eine Mischung aus Aprikosen- und Mandelkernen wieder.

Wie gesagt habe ich sie im Reformhaus gefunden. Sie sind voller Vitamin B, Proteinen und Ballaststoffen. Außerdem sind sie eine Quelle für die gesunden Omega-3-Fette.

Zurück zum Nussbrot glutenfrei und vegan. Ich empfehle es getoasted oder als Sandwich-Unterlage mit pürierter Avocado, etwas Zitronensaft und grobem Meersalz. Mein liebster Schwabe nimmt natürlich Honig, oder (das ist ein Geheimnis) Nutella! Gott sei Dank ist wenigstens das Brot gesund. Ihr könnt das Nussbrot auch hervorragend einfrieren. Am besten in einzelnen, geschnittenen Scheiben, damit Ihr nur so viel auftaut, wie Ihr auch essen wollt.

Nussbrot glutenfrei und vegan

Vielen Dank an Tibor von den Veggies (auf Google+) für dieses tolle Rezept!

Zutaten 1 Laib:
300 g Kleinblatt Haferflocken (glutenfrei)
300 g Sonnenblumenkerne
120 g Ganze Leinsamen (d.h. unzerkleinert)
60 g Geschrotener Leinsamen
50 g Mandeln
50 g Walnusskerne
50 g Cashewnüsse
50 g Aprikosenkerne (gibt's im Reformhaus oder Bioläden)
40 g Flohsamenschalen
20 g Chia Samen
1 TL Meersalz
8 EL Bio-Kokosöl, geschmolzen
3 EL Ahornsirup
700 ml Wasser

Tipp: Wenn Ihr keine Aprikosenkerne habt, könnt Ihr sie auch weglassen oder Ihr nehmt einfach mehr Mandeln.

Zubereitung:
1. Jeweils die Hälfte der Mandeln, Walnüsse, Cashews und Aprikosenkerne klein hacken.

2. In einer kleinen Rührschüssel die gehackten und ganzen Nüsse und Körner mit allen anderen trockenen Zutaten vermischen.

3. In einer extra Schüssel das Kokosöl, den Ahornsirup und das Wasser vermischen. Dann den „feuchten" Mix in die Rührschüssel mit den trockenen Zutaten geben und gut umrühren. Jetzt die Flohsamenschalen, die Chia-Samen und die Leinsamen hinein rühren. Sie nehmen das Wasser auf und bilden einen Teig (ordentlich durchkneten, aber wer seinen Arm schonen möchte, kann auch gerne einen Mixer nehmen).

4. Nun eine Brotbackform mit Kokosöl einschmieren. Alternativ könnt Ihr die Backform mit Backpapier auslegen. Dabei sollten die Ränder hinausschauen, damit Ihr später das Brot einfacher heraus nehmen könnt.

5. Jetzt den Mix in die vorbereitete Backform geben und mit einem Teigspachtel glatt streichen. Dann den Teig mindestens 2 Stunden stehen lassen.

Tipp: Ihr könnt den Teig auch problemlos den ganzen Tag oder die ganze Nacht stehen lassen. Auf jeden Fall sollte er vor dem Backen genügend Zeit zum Ruhen haben.

6. Den Ofen auf 180°C vorheizen.

7. Nun die Backform mit dem Teig in den vorgeheizten Ofen stellen und 20-25 Minuten backen. Dann die Backform heraus nehmen und mit dem Backpapier heraus nehmen oder die Backform auf den Kopf stellen und so das Brot heraus lösen. Da das Nussbrot noch sehr brüchig und heiß ist solltet Ihr das sehr vorsichtig machen. Dann das Brot (ohne die Backform, auf dem Kopf liegend) direkt auf den Rost oder das Backblech in der Mitte des Ofens legen und nochmal 40-50 Minuten backen bis es goldbraun und fest geworden ist.

8. Nach dem Backen bei Raumtemperatur vollkommen auskühlen lassen bevor Ihr es anschneidet.

9. Enjoy!

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