Hernan Bas, geb. 1978, amerikanischer Maler mit kubanischen Wurzeln: die Ausstellung schon seit dem 18. Februar in Hannover, aber morgen geht sie zu Ende, die erste institutionelle Ausstellung Europas. Ich empfehle, die letzte Chance zu nutzen.
Bild: Hernan Bas: »The hillsides must not know it«, 2011, Acryl, Airbrush und Holzdruck auf Leinwand, 183 x 214 x 6 cm, Privatsammlung, Los Angeles; Courtesy der Künstler / Galerie Peter Kilchmann, Zürich, Foto: Thomas Strub.
"Die Ausstellung im Kunstverein Hannover" - so sagt es der Pressetext - "konzentriert sich mit einer Auswahl von etwa 40 Gemälden der letzten fünf Jahre in unterschiedlichen Formaten auf die neuste Produktion des Künstlers. Durchgehendes Motiv in Bas Arbeiten sind vereinzelte Protagonisten, die nur in einigen kleinformatigen Porträts einen eigenen Charakter erhalten und dort in unterschiedliche Rollen schlüpfen. Innerhalb der großformatigen Leinwände fungieren die Figuren vielmehr als Blickpunkt einer ungeheuer vielschichtigen Malerei und stehen im Bild melancholisch verträumt sonderbar märchenhaften Landschaften gegenüber. Die Zusammenstellung von Hernan Bas’ technisch sehr unterschiedlichen Arbeiten erscheint wie der Gang durch ein Wunderland der Kunst- und Literaturgeschichte. Immer wieder überlagern und vermischen sich Abstraktion und erzählerische Darstellung. Es sind klassische und moderne Mythen, die wie Episoden eines Fantasyromans in den Bildern auftauchen und wieder verschwinden, bevor sie endgültig enträtselt sind. So erzeugt Bas in vielen seiner Arbeiten eine eigentümliche Stimmung zwischen hoffungsloser, kühler Resignation und mystisch metaphysischer Sehnsucht. Der sich durch sämtliche Arbeiten ziehende Eskapismus, ein Rückzug aus der realen Welt, erscheint bei Bas dennoch nicht pessimistisch. Selbstironische Bildtitel brechen die Melancholie und wandeln den Rückzug in eine neugierige Aufbruch und Abenteuerstimmung."
Lesen Sie mehr dazu auf der Seite des Kunstvereins - und: besuchen Sie noch rasch die Ausstellung. Geöffnet am Sonntag von 11 bis 19 Uhr. Eintritt 5 Euro, ermäßigt 3.