Ihr Lieben,
heute Nachmittag möchte ich Euch eine Geschichte von Nossrat Peseschkian erzählen:
„Die Probe wagen“
„Einst stellte ein König für einen wichtigen Posten, den er zu vergeben hatte, seinen Hofstaat auf die Probe. Kräftige und weise Männer umstanden in großer Menge.„Ihr weisen Männer“, sprach der König, „ich habe ein Problem und ich möchte sehen, wer von Euch in der Lage ist, dieses Problem zu lösen.“
Er führte sie Anwesenden zu einem riesigen Türschloss, so groß, wie es keiner je gesehen hatte.
www.elisabetta.net
Der König erklärte: „Hier seht ihr das größte und schwerste Schloss, das es in meinem Reich je gab.Wer von Euch ist in der Lage, das Schloss zu öffnen?“
Ein Teil der Höflinge schüttelte nur verneinend den Kopf.
Einige, die zu den Weisen zählten, schauten sich das Schloss näher an, gaben aber zu, sie könnten es nicht schaffen.
Als die Weisen das gesagt hatten, war sich auch der Rest des Hofstaates einig, dieses Problem sei zu schwer, als dass sie es lösen könnten.
Nur ein Wesir ging an dieses Schloss heran. Er untersuchte es mit Blicken und Fingern, versuchte, es auf die verschiedensten Weisen zu bewegen und zog schließlich mit einem Ruck daran.
Und siehe: Das Schloss öffnete sich!
Das Schloss war nur angelehnt gewesen, nicht ganz zugeschnappt und bedurfte nichts weiter als des Mutes und der Bereitschaft, dies zu begreifen und beherzt zu handeln.
Der König sprach: „Du wirst die Stelle am Hof erhalten, denn Du verlässt Dich nicht nur auf das, was Du siehst oder hörst, sondern Du setzt Deine eigenen Kräfte ein und wagst eine Probe.“
Ihr Lieben,
Männer können manchmal furchtbar kompliziert sein.
Vielleicht hätte der König damals eine kluge Frau fragen sollen, dann wäre das Problem wahrscheinlich noch schneller gelöst worden. Aber leider spielten di Frau damals noch nicht die Rolle, die sie heute zum Glück spielen.
Wenn wir etwas vorhaben, wenn wir Träume verwirklichen wollen oder ein Ziel erreichen wollen, dann können wir aus dieser kleinen Geschichte drei wichtige Dinge lernen:
Erstens
Hört nicht zu viel auf die sogenannten Experten.
Viele Menschen geben ihre wunderbaren Vorhaben, Träume oder Ziele nur deshalb auf, weil ihnen jemand einredet, das Vorhaben können niemals gelingen, sie würden es niemals schaffen, ihren Traum zu verwirklichen, ihr Ziel zu erreichen.
Wenn es einen Friedhof der aufgegebenen Träume, Wünsche und Hoffnungen geben würde, dann wäre er der größte der Welt.
Wenn jemand ein Ziel nicht erreicht, weil er es tatsächlich nicht schaffen kann, dann ist das ja völlig in Ordnung. Wenn jemand aber erst gar nicht den Versuch unternimmt, sein Ziel zu erreichen, weil ihn ein anderer Mensch entmutigt hat, dann ist das nur traurig.
Also lasst Euch auf gar keinen Fall entmutigen!
Zweitens
Ich sprach neulich mit jemandem, der sich früher gerne als Hobbykoch betätigt hat.
Nachdem er im Fernsehen den Sternekoch Johann Lafer gesehen hat, hat er sein wunderbares Hobby des Kochens aufgegeben.
www.news.de
Dieser Mensch, dem ich begegnet bin, hat den großen Fehler gemacht, den leider viele Menschen machen: Sie vergleichen sich bei einem Vorhaben, der Verwirklichung eines Traums, dem Erreichen eines Ziel mit einem Menschen, der in dem, was sie anstreben, bereits Meister ist. Und dann entmutigen sich diese Menschen selbst, indem sie sagen: „So gut wie dieser Meister werde ich nie, ich schaffe es nicht, sehr gut zu werden!“Aber - und das ist das große Geheimnis -:
Wenn wir das Beispiel des Sternekochs Johann Lafer nehmen, dann ist doch eines klar: Auch Johann Lafer muss einmal genauso wenig Ahnung vom Kochen gehabt haben wie wir, er muss also am selben Punkt gestanden haben wie wir.
Wir sollten uns also nicht davon beeindrucken lassen, wie meisterlich jemand ist, sondern wir sollten lieber unsere eigenen Fähigkeiten zur Geltung bringen und uns etwas zutrauen.
Drittens
Der wichtigste Punkt unserer heutigen Geschichte ist dieser:
Wenn Du etwas vorhast, wenn Du einen Traum verwirklichen, ein Ziel erreichen möchtest, dann bringt es wenig, nur darüber zu reden oder andere Menschen um Rat zu fragen, entscheidend ist nur eines: Du musst es ausprobieren, Du musst Dir etwas zutrauen, Du musst Dich auf den Weg machen.
Wenn Du es nicht tust, wirst Du Dir vielleicht Dein ganzes Leben selbst Vorwürfe machen, es nicht wenigstens einmal versucht zu haben.
Also trau Dir etwas zu, denn ob das Schloss zu Deinem Vorhaben, Deinem Traum und Deinem Ziel wirklich verschlossen ist, aber nur angelehnt und nicht eingeschnappt ist, das wirst Du nur dann erfahren, wenn Du Dich traust, das Schloss zu öffnen. Nur Mut, Du wirst es schaffen!
Ich wünsche Euch einen fröhlichen Nachmittag und grüße Euch herzlich aus Bremen
Euer zuversichtlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen