Nuhr der Schwachsinn

Von Klaus Ahrens

Am Abend wollte ich mich ein wenig von Kabarett unterhalten lassen und habe mir „Nuhr auf Arbeit“ angeschaut. Eigentlich hätte ich wissen müssen, daß das keine gute Unterhaltung sein kann – das Prinzip Hoffnung war bei der Programmauswahl wohl auch beteiligt.

Die Sendung läuft immer noch, hat mich aber als Zuschauer schon verloren. Einen größeren rechtsliberalen Schwachsinn zur Verherrlichung unseres ausbeuterischen spätkapitalistischen Systems habe ich lange nicht mehr gehört. Er muß wohl reichlich verdienen, der Herr Nuhr aus Wesel, wo offenbar nicht nur der Bürgermeister ein Esel zu sein scheint.

Außer dem Vorschlag, seine Sendung in „Nuhr der Schwachsinn“ umzubenennen habe ich nur Ekel vor einer solchen Geisteshaltung aus der Sendung mitgenommen – es war eine durchgehende Verhöhnung von Menschen ohne Arbeit oder in prekären Verhältnissen.

Nuhrs Sprüche verhalten sich zur Anstalt vorgestern wie Schlabbern aus dem Schweinetrog auf allen Vieren zu einem guten Dreisternemenü. Wie Nuhr wörtlich in seiner Sendung selbst sagte, bevor ich endgültig abschaltete: Es ist wie auf den Bürgersteig kacken…

Foto: Dieter Nuhr, Michael Schilling, CC BY-SA 3.0