Ein weiteres Kapitel in der Rubrik: fräulein glücklich kann auch kochen!
Ich liebe Pasta! Von Spaghetti mit Bolognesesoße träume ich, für Penne al arrabiata könnte ich morden und für Tortellini mit Ricotta-Spinat-Füllung sterben. Ganz zu schweigen von Tagliatelle mit Trüffel! Aber nichts, wirklich nichts, geht über selbst gemachte, gefüllte Nudeln. Ob als Ravioli oder Schlutzkrapfen, da bin ich nicht sonderlich heikel.
Wieder einmal hat mein Töchterchen ihre Semesterferien bei uns verbracht. Auf meine Frage am Sonntagnachmittag: "Und du heute so?" kam die unverfängliche Antwort: "Nix, glaube ich!" Und bevor da Langeweile aufkommen könnte, lade ich zum Nudelevent ein. Denn Nudeln, insbesondere gefüllt, macht man nicht mal eben zwischendurch. Das wäre gelogen. Es braucht schon eine Weile und macht wirklich Spaß, vor allem wenn man nicht alleine ist.
Also dann: Schaut zu und macht mit! Nehmt euch Zeit, öffnet ein Fläschchen Wein, ladet Freunde und Familie ein und los geht´s. Besonders nett wird es, wenn sich jeder eine andere Füllung ausdenkt und Nudeln in verschiedensten Formen füllt. So kann man schon mal einige Zeit vor sich hin basteln, ohne dass es langweilig wird. Und das gemeinsame Essen, so zusagen der Showdown, wird zum Höhepunkt der Veranstaltung.
Ravioli mit Bärlauch-Topfen-Füllung (4 - 6 Personen)
500 g griffiges Mehl mit 5 Eiern zu einem glatten, elastischen Teig kneten, in Frischhaltefolie wickeln und mindestens eine halbe Stunde im Kühlschrank ruhen lassen. Gut verpackt hält sich der Teig auch bis zum nächsten Tag.
Für die Füllung ein Bund Bärlauch (ca. 100 g) waschen, vom Stunk befreien und grob zerkleinern. Den Bärlauch mit 500 g Topfen vermengen, kräftig mit frischem Pfeffer, Salz und Muskat würzen und 100 g geriebenen Parmesan unterrühren.
Nun ein Viertel des Teigs (den Rest wieder luftdicht verpacken) am besten mit einer Nudelmaschine (eine Investition fürs Leben!) oder aber mit dem Nudelholz zu einer etwa 13-14 cm breiten und einem Millimeter dicken Nudelteigplatte ausrollen und auf eine bemehlte Fläche legen. Auf eine Hälfte der Platte nun mit Hilfe eines Teelöffels in gleichmäßigen Abständen kleine Häufchen der Füllung setzen und die übrige Fläche mit Wasser bepinseln. Die nichtbelegte Fläche darüber klappen, fest andrücken und versuchen, die Luft aus den Taschen zu bringen. Mit etwas Übung gelingt das ganz leicht. Mit einem Teigrad Rechtecke ausradeln und den übrigen Teig mit dem nächsten Viertel verkneten. Die Teigtaschen bis zur Verwendung mit einem feuchten Tuch abdecken! Hat man am Ende noch Teig übrig, kann man ihn in feine Streifen schneiden, zu kleinen Nestern rollen und die Nudeln an der Luft trocknen lassen.
Die frischen Nudeln 5-6 Minuten in Salzwasser kochen und mit brauner Butter und gerösteten Mandelblättchen servieren. Möchte man die Nudeln erst später kochen, kann man sie mit einem feuchten Küchentuch abgedeckt zwei, drei Stunden lagern.
Einen weiterer Vorteil, wenn man im Kollektiv Nudeln produziert? Es müssen alle mithelfen, den Tisch von Mehl und Teigresten zu befreien, sonst bleibt nun mal kein Platz für das gemeinsame Essen!
Und wieder einmal war das fräulein glücklich