Es ist die Vorgehensweise, die schon im bis heute unaufgeklärten Fall des Passauer Polizeipräsidenten Alois Mannichl hervortrat: "Beziehungstat" wurde damals gemunkelt - und das Opfer so gezielt gerufmordet. Dabei zeigen bei objektiver Betrachtung der Tatumstände von Berlin alle Hinweise in eine Richtung: Der 22-jährige Burak B. wurde völlig grundlos erschossen, zwei weitere Jugendliche mit Migrationshintergrund schwer verletzt.
Auf Transparenten am Tatort steht heute völlig zu recht: „Deutschland, wir wollen Gerechtigkeit!“ und „Warum?“ Nur die Polizei will es nicht sehen. Sie schweigt. Es werde in alle Richtungen ermittelt, wiegelt ein Polizeisprecher jeden Versuch ab, die Ermittler zielgerichtet ausschließlich nach rechten Terroristen suchen zu lassen. Es ist das selbe Spiel wie nach den vom Magazin „Spiegel“ höhnisch „Döner-Morde“ genannten Anschlägen auf zugewanderte Imbißbesitzer: „Konkrete Hintergründe sind zurzeit nicht bekannt“, heißt es bei der Berliner Polizei, die erst Zeugenaussagen auswerten und danach „mehr zur Motivation des Schützen sagen“ will.
Verkehrte Welt! Denn das Muster ist bekannt: Versteckt unter einer dunklen Kapuzenjacke ging der flüchtige Täter auf eine Gruppe von fünf Jugendlichen zu und schoss aus nächster Nähe kaltblütig mehrmals auf die jungen Männer. Ein Mord Marke NSU, zumal der Täter sofort zu Fuß flüchtete, wie das die beiden tödlichen zwei der dreiköpfigen NSU-Terrorgruppe bei ihrem Anschlag in Köln getan hatten.
Dennoch wird verharmlost, werden Hinweise auf angebliche "Rachepläne" der Familie eines Mädchens, von dem sich Burak B. kurz vor der Tat getrennt hatte, öffentlich lanciert und ausländerfeindliche Parolen, die die Polizei in den Neuköllner Ortsteilen Buckow und seit Längerem bemerkte, ebenso totgeschwiegen wie die verstärkten Aktivitäten von Mitgliedern der rechtsextremen Szene im Bezirk, von denen die Berliner Zeitung berichtet. Die hatten bisher Gewalt gegen Sachen ausgeübt und Stromkästen, Bänke und Hauswände mit ausländerfeindlichen Parolen sowie mit Runen beschmiert.
Angeblich sind die bisher vernommenen Zeugen schuld, die sich zum Teil vehement widersprechen. Manchen hätten gesagt, dass sie den Mann nicht kennen, andere wollen ihn schon einmal gesehen oder sogar „von ihm gehört haben“, wie die Berliner Zeitung eindeutige Hinweise auf ein rechtes Netzwerk aus den Fahndungsunterlagen zitiert. Darauf deutet auch eine weitere Parallele zu den Untaten der NSU: Wie in den Fällen, für die Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt verantwortlich gemacht werden, ist auch im Berliner Fall die Tatwaffe spurlos verschwunden. Möglicherweise trägt der Täter sie noch bei sich, so die Polizisten, möglicherweise finde sie sich aber auch im Bauschutt der Zwickauer Frühlingsstraße. Ein entsprechendes Amtshilfeersuchen an die Kollegen ist Sachsen sei ausgelöst, habe jedoch keine Priorität.
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