Und, Überraschung!, das Motiv war: Es gab keins! "Der Mord an Michèle Kiesewetter war keine Beziehungstat, sondern ein Zufall", stellt Leyendecker klar. Das Bundeskriminalamt schließe mittlerweile aus, dass sich Täter und Opfer gekannt hätten. Alles, was alle Zeitungen und Zeitschriften sich über persönliche Beziehungen zwischen Opfer und Tätern zusammenrecherchiert hatten, stimme nicht. Richtig sei stattdessen, dass die Neonazis die junge Frau umgebracht hätten, um ihr und ihrem Kollegen die Pistolen Typ Heckler&Koch; P 2000 abzunehmen, die sie später nie benutzten.
Doch pure, menschenverachtende Gewalt zur Durchsetzung von Partikularinteressen ist längst nicht mehr nur für über Jahre spurlos untergetauchte Rechts- und Linksterroristen selbstverständlich. Wie die Badische Zeitung berichtet, führt eine Gewaltbrücke inzwischen bis zur eigentlich als friedlich geltenden Sternsinger-Bewegung. Mit dem unmissverständlichen Parole "Klopft an Türen, Pocht auf Rechte" hätten alle 27 deutschen Bistümer rund eine halbe Million Mädchen und Jungen zur Jagd auf Neonazis aufgerufen. Die Trupps werden sich am 4. und 5. Januar auf Tour machen. Wer Rechte kennt, Nachbarn als Rechte im Verdacht hat oder selbst ein Rechter ist, kann in seinem zuständigen Pfarrbüro sachdienliche Hinweise auf die Verdächtigen geben.
Ein Land schreibt einen Thriller:
NSU: Gebührenwahnsinn beim Meldeamt
NSU: Nun auch auf dem linken Auge blind
NSU: Die Welt ist klein
NSU: Verdacht auf Verjährung
NSU: Weniger hats schwer
NSU: Terrorwochen abgebrochen
NSU: Rechts, wo kein Herz schlägt
NSU: Was steckt dahitler?
NSU: Neue Spuren ins Nichts
NSU: Tanz den Trinitrotoluol
NSU: Der Fall Braun
NSU: Honeckers rechte Rache
NSU: Die Mundart-Mörder
NSU-Todeslisten: Sie hatten noch viel vor
NSU: Was wusste Google?
NSU: Kommando späte Reue
NSU: Die tödliche Bilanz des braunen Terror
NSU: Mit Hasskappen gegen den Heimsieg
NSU: Mordspur nach MöhlauWir sprechen zwar verschiedene Sprachen. Meinen aber etwas völlig anderes.