Wenn man einige Monate die Zeitungen nicht gelesen hat, und man liest sie alsdann zusammen, so zeigt sich erst, wieviel Zeit man mit diesen Papieren verdirbt.
Johann Wolfgang von GoetheAllerdings glaube ich nicht an die kollektive Naivität der Journaille, denn dann wäre man selbst naiv, wenn man annehmen würde, niemand in den Redaktionsstuben würde wissen, wo der Hund begraben liegt.
Eine solche Vorstellung ist geradezu hirnrissig, sobald man sich mit der Materie ein wenig auskennt.
Allein schon, weil es keine Unbekannte ist, dass in den Redaktionsstuben flächendeckend IM's sitzen.
Außerdem ist es nicht ungewöhnlich, wenn "Partnerdienste" miteinander kooperieren. Schon gar nicht, wenn es sich wie im Fall des BND um den Auslandsdienst eines von den USA besetzten Staates handelt.
Ungewöhnlich wäre es gewesen, wenn keine Kooperation bestehen würde. Das würde soviel Sinn ergeben, wie die Mär von der Mutterschaft einer Jungfrau.
Die geheuchelte Unwissenheit der Medien dient der Schaffung einer solchen Mär. Sie soll ablenken von den wahren Verstrickungen der Medienwelt mit den Diensten und sie soll ablenken von den wahren Ausmaßen des Überwachungsreiches, in dem wir schon längst leben.
Deshalb finden wir auch Meldungen in diesen Medien, wie diejenige, dass die NSA die Überwachung "zurückfahren" wolle. Denn wie das in der Praxis aussehen würde, hat der Karikaturist Hilbert bestens getroffen. Und zwar so gut, dass kein Mensch mit einem funktionstüchtigen Denkorgan daran zweifeln könnte. Doch daran hat es in den Völkern schon immer gemangelt, wenn man den Dichtern und Philosophen aller Jahrhunderte glaubt. "Das Volk will betrogen sein", meinte Kant und die vermeintlich aufklärerischen Medien tun alles dafür, dass das so bleibt.