Der Webmasterfriday ist von seiner Sommerpause zurück und beschäftigt sich gleich nach den Ferien mit dem brisantesten Thema des Sommers 2013 und fragt:
Fühlt ihr Euch von der NSA ausgespäht? Und was tut man dagegen?
Kilroy is watching you
Nachdem Edward Snowden, der arme Tropf vom Transitbereich des Moskauer Flughafens aus dem Nähkästchen geplaudert hat, wissen wir, dass bei allem, was wir im Internet von uns geben, wahrscheinlich jemand mitliest.
Besonders neu ist das ja eigentlich nicht, denn Spionage und Überwachung hat es schon immer gegeben, auch in Deutschland – Stichwort: 3. Reich und DDR. Vielleicht reagieren wir Deutschen deswegen auch sehr sensibel auf solche Übergriffe und schließlich haben gerade die Älteren von uns die Dystopie 1984 von George Orwell gelesen oder über die Einführung der Rasterfahndung diskutiert.
Terrorbekämpfung
Das Argument der Amerikaner, mit dieser Überwachung Terroranschläge zu verhindern ist natürlich erst mal sehr einleuchtend. Denn wer will schon noch einmal einen solchen fürchterlichen Terrorakt wie den Anschlag auf das WTC am 11. September erleben. Und womöglich noch vor der eigenen Haustür!
Aber die Behauptung, dass mit den NSA-Maßnahmen schon ungefähr genau 5 Terroranschläge haben verhindert werden können, ist so doof, dass man sie allerhöchstens dem Innenminister Friedrichs erzählen kann.
Und auf die Morde der Neonazis von der NSU war der Suchalgorithmus wohl nicht eingestellt.
Letztendlich werden diese Lauschangriffe hauptsächlich den Kollegen aus der Abteilung Wirtschaftsspionage dienlich sein.
Was soll man tun?
Das ist die große Frage.
Ich habe keine Lust, meine Emails zu verschlüsseln. Ich will mich auch nicht aus Protest oder wegen der Sicherheit bei Facebook abmelden. Man könnte sich überlegen, die Suchmaschine zu wechseln, ich bezweifle allerdings, dass dies viel helfen wird.
Denn ich bin schon lange im Internet unterwegs und ich bezahle schon lange mit Kreditkarte in Onlineshops. Ich kann davon ausgehen, dass bereits irgendein NSA-Sepp ein vollständiges Profil von mir erstellt hat, aus dem hervorgeht, dass ich ein kleiner dicker Mann mit einem schlechten Geschmack bin.
Im Übrigen bin ich davon überzeugt, das Prism nur die Spitze vom Eisberg ist.
Foto: Ein Auge, gesehen in einer Ausstellung in der Völklinger Hütte ©Sabienes
Text: NSA – Killroy is watching you ©Sabienes