Novemberspaziergang

Von Frontmotor

Der 9. November ist ja in unserer Geschichte mehrfach belegt. Etwas aus dem Blick geraten ist uns der Matrosenaufstand von 1918. Die Deutschen waren kriegsmüde und ihrer unfähig-großmäuligen Herrschaft überdrüssig bis zum Exzess (klingt vertraut?).
Die OHL hatte Kaiser und Volk lange hingehalten und die drohende Kriegsniederlage verheimlicht ("Wir schaffen das.").

Als sie es dann doch nicht schaffte, empfahl sie dem Kaiser, die Regierung dem Parlament zu übertragen. Aus dem "Wir schaffen das." wird schnell ein "Ihr schafft das." Ein "Wir haben jetzt keine Zeit für lange Debatten." denn "Sie sind jetzt nun mal hier.".

Ludendorff, der sich im Feld verzockt hatte, lenkte den Kanzler zu Friedensverhandlungen und distanzierte sich später von dessen Taten. Er wähnte sich vor anderen "im Felde unbesiegt" so wie Merkel heute nicht weiß "was ich ändern sollte".

So sind sie und so waren sie schon immer, die Staatsmänner und -frauen, die ihr Volk zu opfern bereit sind, um in die Geschichte einzugehen: Großmäulig, pflichtscheu und verräterisch.
Reichspräsident Ebert war übrigens aus dem gleichen Holz geschnitzt: Immer zum Verrat bereit, wenn es der Gunst durch die hohen Herren dienen könnte.

Zurück zum Matrosenaufstand: Der britische Philosoph Thomas Hobbes entwickelte die Theorie des "Naturrechts auf Selbsterhaltung". Ob sich die Kieler Matrosen und Arbeiter auf ihn beriefen, weiß ich nicht. Aber sie lebten seine Theorie.

Und wir könnten es heute auch, wenn ich mir Merkels Politik so anschaue.. Aber vielleicht müssen wir erst noch ein bisschen Material anlegen.