Nach Rock in Vienna ist nun die große Festival-Schwester am Start. Das Nova Rock hat zum elften Mal seine Pforten in die Welt des Rocks geöffnet.
Nach 10 Jahren Rock at Pannonia Fields wurde heuer ein bisschen umgestaltet. Die Bühnen sind nicht mehr so weit auseinander, der Highway to Hell versichert einen kürzeren Weg um zwischen den Bühnen zu switchen und burgenländische Genüsse können in der Genussarena Burgenland verschlungen werden. Dennoch hat man mit den gewohnten Bedingungen zu kämpfen: dem Sand. Aber es geht ja um die Musik.
Eingeschweißten Festivalbesuchern ist das Line-up nicht ganz unbekannt, ein paar Schmankerl sind dennoch dabei und ziehen neben altbewehrten Bands die Massen an. Die Stimmung war leider immer etwas träge. Lag es an der Hitze, an den Strapazen der Anreise und des Zeltaufbaus? Man weiß es nicht. Von ausgelassener Partystimmung kann jedenfalls noch nicht die Rede sein.
Guano Apes melden (schon wieder?) zurück und konzentrierten sich am Nova Rock auf ihre alten Hits. Bei den Krachern Open your Eyes und Lords of the Boards ließ es auch jeder krachen, doch ansonsten war die Aufmerksamkeit der Besucher nicht gewährleistet. Verständlich, gab es auch wenig neues der deutschen Musiker zu hören. Mastodon wirkten im Anschluss angestrengt um Action bemüht. Stimmlich zwar mit einigen Problemen, sah man aber einen soliden Auftritt der Band.
Danach kam sie – die große Überraschung, welche die Herzen sicher nicht nur bei den anwesenden pressplay- Redakteuren höher schlagen ließ: Josh Homme schloss sich den Eagles of Death Metal spontan an und betrat gemeinsam mit Jesse „The Devil“ Hughes und Co. die Bühne des Nova Rocks. Wem die reine Anwesenheit von Homme nicht reichte, um völlig aus dem Häuschen zu sein, der wurde natürlich vom unwiderstehlichen Stoner Rock überzeugt.
Rise Against hatten im Anschluss leider etwas mit dem Sound zu kämpfen, konnten das Publikum aber dennoch von sich überzeugen. Metalfans kamen bei Lamb of God natürlich voll auf ihre Kosten. Frontmann Randy Blythe hatte sichtlich Spaß und feuerte den Moshpit an. Mötley Crüe heizten zwar das Gelände auf, dem Publikum aber nicht so recht ein. Wenn auch Hits wie Dr. Feelgood und Shout at the Devil bei ihrem ersten (und letzten, weil Abschiedstour) Österreich-Konzert zum Besten gegeben wurden, wollte der Funke nicht so recht überspringen.
Auf der Red Stage bildeten danach die Beatsteaks aus Berlin das Schlusslicht mit ihrer gewohnten Show. Durch Arnims Animationen und natürlich seinem Hüftschwung, kamen die Besucher dann auch endlich etwas mehr in Bewegung als tagsüber. Scooter läutete schließlich mit 15-minütiger Verspätung die Partynacht ein und brachte die Nachtschwärmer zum mit grölen. Somit war der etwas verschlafene erste Festivaltag zu Ende. Es ist auf jeden Fall noch Luft nach oben. Also aufwachen, Nova Rock!