Was bringt es wirklich, wenn sich etablierte Blogger Tag um Tag wohlfeile Formulierungen aus dem Steiß quälen, die im Kern doch immer wieder um das Gleiche kreisen. All die täglich angebrachten Systeminhumanitäten sind und bleiben systemimmanent. In einem System, das auf Wachstum und Gewinnmehrung setzt, gar alle User dieses Systems dazu zwingt, genauso gierig zu handeln, wird es immer wieder Gammelfleisch, Bankster, Kinderarbeit oder Deepwater Horizon’s irgendwo auf diesem Planeten geben.
Gleichzeitig ist alle Staatsmacht ist darauf „indoktrainiert“, und durch und durch darauf versessen, dieses im Prinzip alles zerstörende System zu schützen. Weil es unter der Ägide der westlichen und vorgeblich gut handelnden „Demokratie“mächte etabliert wurde, merkt kaum jemand, dass die eigentliche Demokratie genau durch die Brettspieler in Gefahr ist, die dieses Wirtschaftssystem lenken und als alternativlos propagieren: weil es Ungleichheit begünstigt, weil es den individuellen Kampf um das beste Stückchen Kuchen fördert, weil es ganz einfach viele zum Vorteil von wenigen ausbeutet; hier und weit mehr noch in anderen Teilen der Welt. Den Unterschied zwischen der „Staatsform“ Demokratie und dem darin wirtschaftenden „Wirtschaftssystem“ nimmt kaum jemand wahr. Dabei sieht das Grundgesetz gar keine bestimmte Wirtschaftsform vor!
Wenn man diesen Ungleichheitsfaktor „Wirtschaftssystem: Kapitalismus“, der all die Wünsche, angeblichen Bedürfnisse und Unzulänglichkeiten der Menschen ja nur fördert, aus der Gleichung herausstreicht, merkt man aber, dass man nicht zwingend am Demokratiesystem herumdoktern muss, sondern dass dieses kapitalfaschistische Unsystem darin weg muss! Leider tut man sich dabei genauso schwer, und schiebt die ewig gleichen und ausgelutschten Gegenargumente ins Rennen, wie beim Wechsel vom Atom- zum Solarzeitalter.
Was fehlt ist Aufklärung, eine Aufklärung, wie sie uns auch aus dem finsteren Mittelalter geführt hat. Aufklären können aber nur freie Medien, die jeden Aspekt eines Themas offenlegen und beleuchten. Volksverhetzende unBILDungs-Gazetten, die allenthalben auf Minderheiten herumtrampeln und alltäglich von Millionen gelesen werden, sind dagegen ebenso kontraproduktiv, wie von Werbung überfüllte und sich unabhängig schimpfende politische Wochenmagazine. Sie entbehren jeder Glaubwürdigkeit, weil sie eben doch von Werbeinnahmen „abhängig“ sind.
Also bleibt alles an einem Aufruhr der noch in weiten Teilen „freien“ Internetcommunity hängen, zumindest, was das Handeln im und aus dem Netz betrifft. Kein Wunder, dass dies die Schützer des Wirtschaftssystems mit allen möglichen Mitteln unterbinden und überwachen wollen. Denn was würde ein „anonymousierter“ Offline des Internets für die Herrscher der Kapitaldiktatur bedeuten, ein Stromausfall an der Frankfurter Börse für die Botschafter des Zinsunsinns, eine versperrte Hafeneinfahrt im Hamburger Hafen für die Handlanger der Ausbeutung oder schwarze Bildschirme für die Fluglotsen des Ökoterrorismus’ und ihre reiseaffinen Heerschaaren? Was bedeutet in diesem Kontext das Wort NOTWEHR…
