Niemals tritt London so ausgelassen und absolut hemmungslos auf wie am letzten Augustwochenende jeden Jahres, Bank Holiday, Notting Hill Carnival.
Die südamerikanischen Einwanderer ließen sich nun mal nicht ihrer ausgeprägten Karneval-Traditionen berauben und riefen deshalb den Notting Hill Carnival ins Leben, eine jährliche Veranstaltung, bei der Notting Hill in irgendetwas verwandelt wird, für das ich so noch keine Wörter gefunden habe. Auf jeden Fall ist es laut. Und wild. Zügellos, unbeschwert und wahnsinnig, wahnsinnig schön. Die englischen Polizisten sind komischerweise nach allen Aufständen und Unruhen noch immer grob geschätzt tausendmal lustiger und freundlicher und einfach viel sympatischer als die Deutschen und somt wirkt auch die restliche Atmosphäre viel entspannter. Dazu gibt es Essen aus aller Welt und Unmengen von Bier an jeder Hausecke – genauer gesagt in jedem Hauseingang, denn die Anwohner machen sich den Carnival geschickt zunutze und kochen und backen und grillen, was das Zeug hält, verkaufen das und verdienen ganz ordentlich. Schmeckt allerdings auch wirklich super lecker.
An beiden Carnival-Tagen, Sonntag und Montag (für die Engländer frei, da Bank Holiday – ein gesetzlicher Feiertag) gibt’s einen Umzug – im Allgemeinen gilt der Sonntag als Tag für die Kinder und der Montag wird eher den Erwachsenen gewidmet. Party findet dessen ungeachtet immer statt. Ganz besonders in den kleineren Straßen zwischen der offiziellen Umzugsroute, wo zig Privatpartys Stimmung machen.
Und bevor’s jetzt noch ein paar Bildchen vom diesjährigen Notting Hill Carnival 2011 gibt, eine kleine Warnung: Passt auf eure Taschen, wenn ihr nächstes Jahr beim Carnival abfeiert – die einzige Schwachstelle sind wohl wirklich die unzähligen Taschendiebe…
Trotzdem eine der tollsten Erfahrungen meines Lebens und ein Wahnsinnserlebnis für Partywütige, die zwei Tage durchfeiern wollen. Und nun die Fotos, here you go!