Nötige Fragen (2)

“Nehmen Sie außer den auf diesem Rezept verschriebenen Medikamenten noch weitere regelmäßig ein?”

…die Frage bekommt man in einer guten Apotheke wohl häufiger gestellt. Und auch das soll keine reine Neugier oder Ausfragung des Kunden sein (wie auch hier nicht)  – sondern steht auch im Zusammenhang mit der Verantwortung des Apothekers/der Apothekerin für die Gesundheit seiner/ihrer Kunden. Denn es kann immer mal vorkommen, das der Kunde von  Arzt A ein Medikament verschrieben bekommen hat, das mit dem von Arzt B zusammen unerwünschte Arzneimittelwirkungen auslösen oder sogar gefährlich werden kann. Im Normalfall wird Arzt B seinen Patienten schon fragen, ob er noch andere Arzneimittel einnimmt. Aber das ist nicht immer so – und ebenso nennen Patienten unter Umständen manchmal nicht alle Präparate. Oder vergessen unabsichtlich, ein zum Beispiel zusätzlich eingenommenes Magnesiumpräparat zu erwähnen, weil es nicht auf Rezept verschrieben, sondern privat eingekauft wurde und sie es daher nicht für erwähnenswert halten.

Und so kommt es auch immer mal wieder vor, dass wir bezüglich eines Rezeptes dann doch noch einmal Rücksprache mit dem Arzt halten – wie zum Beispiel auch in folgendem Fall:

Nötige Fragen (2)

Auf obige Frage antwortete der Kunde, er nehme auch noch ein Diuretikum, nämlich Amilorid HCT. Da klingelten dann erstmal die Alarmglocken. Amilorid ist Arzneistoff, der neben der harntreibenden Wirkung auch noch eine Kalium-Retention bewerkstelligt. Das heisst, er sorgt dafür, dass im Gegensatz zu vielen anderen Diuretika nicht vermehrt Kalium ausgeschieden, sondern “retiniert”, also zurückgehalten, wird. Kalium spielt unter anderem im Zusammenhang mit dem Herzen eine große Rolle. Ist der Kaliumspiegel im Blut aber  zu hoch, kann das elektrische Potential der Herzzellen nicht mehr weit genug zurückgehen (repolarisieren), und das Herz bleibt in der Diastole “gefangen”. Zu deutsch: es hört im Extremfall auf, zu schlagen.

Und dieser Kunde soll also zu seinem vom Kardiologen verschriebenen und regelmäßig genommenen Amilorid Kalium einnehmen – also den Kaliumspiegel zusätzlich noch erhöhen? Da war ein Rückruf beim Hausarzt nötig – in diesem Fall stellte sich glücklicherweise heraus, dass der Hausarzt über die Medikation im Bilde war und aufgrund eines festgestellten Kaliummangels das Kaliumpräparat dazu verordnet hatte.  Doch nicht immer ist ein Rückruf “umsonst”


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