Notausgang von Stefan Kalbers

Vor ein paar Tagen entdeckte ich eine eMail vom Unsichtbar Verleg. Dieser besagte Verlag hatte mir ein Rezensionsexemplar zugeschickt, also las ich das eBook. Das Ganze war ja schon eine kleine Ehre für mich, dass man mir so etwas zuschickte.

notausgangFakten
- Originaltitel: Notausgang
- Autor: Stefan Kalbers
- Verlag: Unsichtbar Verlag
- Genre: Erzählung
- Seitenanzahl: 208 Seiten
- ISBN-10: 3942920298
- Gelesen als eBook

Stefan Kalbers
Der 1972 geborene Stuttgarter veröffentlichte “Notausgang” als sein erstes Buch im Jahre 2002. Es folgten drei weitere Veröffentlichungen bei verschiedenen Verlagen.

Inhalt
In den Buch begleitet man den namenlosen Hauptcharakter bei einigen seiner Lebenstage. Und wird dabei mit hinein gezogen in seine Weltanschauung und Überzeugungen.

Meinung
Trotz hochgezogener Augenbraue zog ich das Buch dem Wohnung aufräumen vor. Immer mit den Blick auf die Prozentzahl, um zu wissen wie viel ich noch lesen muss.

Handlungstechnisch ist die Geschichte mau. Hauptsächlich wird Bier getrunken und erwähnt wie scheiße doch alles ist. Selbst als „Namenslos“ einfach so willkürlich einen Mann verprügelt, geht er danach saufen. Später wird für eine Millisekunde lang mal Platz gelassen für Selbstreflexion und ein schlechtes Gewissen, worauf aber wieder ein Bier folgt.

Ich finde das Buch ist nicht melancholisch sondern eher deprimierend und als gesunder Mensch möchte man nur schreien: „Geh in Therapie“. Dennoch löst es in mir keinerlei tiefsinnigere Empfinden aus.

Im Prinzip stand ich am Ende da und überlegte: Okay, was war jetzt der Kern der Sache. Ist es einen Flucht in den Alkoholismus, als eine Art Selbstmedikation? Ist der Charakter nicht ein Miesepeter sondern wird eher von starken Selbstzweifeln getrieben, die in Wut und Selbstaufgabe umgewandelt worden sind? Was ist der Kern.

Wortwahltechnisch ist es ein Graus. Ordinäre Wörter gut und gern, aber dann doch lieber Qualität statt Quantität. Sonst hat es einen guten kurzen Satzbau, man verhaspelt sich nicht weil man es im angemessenen Tempo lesen kann.

Fazit
Nichts für mich!

Der Verleger meldet sich zu Wort!

Das Buch ist ja eine Neuauflage seines ersten Buches von vor über 10 Jahren. Wenn man liest was er heute schreibt, dann kann man sehen, wo er damals schon hin wollte, aber noch nicht ganz konnte. Zum anderen hat er mit diesem Buch damals vielen jungen Menschen eine neue Welt geöffnet. Und weil das so ein Klassiker unter den Jugendbüchern der späten 90er ist, haben wir es heute wieder veröffentlicht. Warum wir das Buch verlegen steht mitunter auch im Nachwort im Buch, in dem der alte Verleger zu Wort kommt. Grundsätzlich ist es auch ein Buch um den Fans von Stefan Kalbers sein ganzes Schaffen zur Verfügung zu stellen. Wer ihn mit diesem Buch entdeckt hat es zugegeben etwas schwerer, als die, die seine anderen Bücher kennen.
- Andreas Köglowitz (Unsichtbar Verlag)

Ein herzlicher Dank geht an den Unsichtbar-Verlag für die Bereitstellung dieses eBooks.


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