Norwegens Stabkirchen: Kaupanger und Borgund

Von Schnickschnack

Da der heidnische Glauben im frühen Mittelalter noch sehr präsent war, zeugen die Stabkirchen von Norwegen von einem jahrhundertelangen nebeneinander von heidnischen und christlichen Glauben und gelten damit als Übergangswerk dieser Zeit. Um dem Kleinkönigtum Einhalt zu gebieten, wurde von Olaf Tryggvason gegen Ende des 10. Jahrhunderts die Christianisierung in Norwegen mit Gewalt vorangetrieben, gegen die vor allem die Bauern Widerstand leisteten.

Nach der Ermordung eines königlichen Botens wurde die Stabkirche von Kaupanger niedergebrannt. Archäologische Untersuchungen zeugen von drei Vorgängerkirchen auf dem Grundstück des heutigen Nachbaus aus dem 12. Jahrhundert.


Die Stabkirche von Borgund ist eines der ältesten Holzgebäude Europas und wurde, wie andere Heiligtümer der Germanen, abseits der Siedlungen angelegt. Der mehrstufige Aufbau mit immer kleiner werdenden Proportionen, dessen erzwungene Perspektive auch in der Kulissentechnik angewendet wird, erzeugt eine zusätzliche Höhenwirkung. Elemente des Schiffbaus wurden als religiöse, heidnische Symbolik von den Wikingern übernommen und animistische Motive und alchemistische Magiesymbolik als Schutzzauber gegen böse Geister erhalten.





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