Nordschweden – ein Traum für Outdoorfans

Die historische Provinz Norrbotten zählt zu den ältesten und auch reizvollsten Regionen Schwedens. Norrbotten ist Faszination pur und mit keiner Landschaft Skandinaviens zu vergleichen. Polarlichter und die Mittsommernachtssonne gehören zu den spannendsten Highlights dieser unsagbar schönen Region, jedoch zeichnet sich Norrbotten auch durch malerische Städte und eine Vielzahl an Freizeitmöglichkeiten aus, die vor allem Outdoorfans ansprechen.

Die Magie Nordschwedens

Der Norden Schwedens ist ein wahrer Anziehungspunkt für Naturliebhaber und Aktivurlauber, welche die Ruhe und die landschaftliche Schönheit des Landes mit allen Sinnen genießen wollen. Die nördlichste Provinz, die auch unter dem Namen Norrbottens län bekannt ist, nimmt mit einer Fläche von rund 98.911 Quadratkilometern etwa 25 Prozent der Gesamtfläche Schwedens ein. Lediglich 248.762 Einwohner sind in dieser Region zu Hause. In der Metropolregion Stockholms län sind es über 2,1 Millionen Menschen, die sich auf einer Fläche von rund 6.800 Quadratkilometern verteilen. Die historische Provinz Norrbotten nimmt den östlichen Teil Nordschwedens ein, jedoch sollte die Region Nordschweden als Gesamtheit betrachtet werden, um jegliche Facetten der Destination zu erfassen. Norrbottens län wird auf der einen Seite von Norwegen und auf der anderen Seite von Finnland und dem Bottnischen Meerbusen begrenzt. Höchste Anhöhe ist mit 2.104 Metern der Kebnekaise, der auch gleichzeitig der höchste Gipfel Schwedens ist. Neben der Provinzhauptstadt Luleå gelten Piteå, Kiruna und Älvsbyn als ebenso begehrte Reiseziele, da sie über einige bedeutsame touristische Attraktionen verfügen.

Die reizvollsten Städte besuchen

Es ist nicht nur die Natur, die den Norden zu einer der schönsten Regionen Schwedens macht. Es sind auch die Städte, deren Flair und Attraktionen buchstäblich verzaubern. Größter Ort der Provinz Norrbottens län ist Luleå, der über 45.000 Einwohner beheimatet. Die kontrastreiche Küstenstadt befindet sich sowohl am Bottnischen Meerbusen als auch am Fluss Lule älv, der im Nationalpark Sarek entspringt und in die Ostsee mündet. Die sehenswerte Stadt ist zu jeder Jahreszeit ein Genuss, egal, ob man den Schärengarten im Sommer mit dem Boot erkunden oder die verschneite Landschaft im Winter genießen möchte. Die Strände von Luleå erfreuen sich vor allem bei Wassersportlern großer Beliebtheit, die hier relaxen, baden, surfen oder die entspannte Hafenatmosphäre genießen wollen. Die Stadt verfügt über eine Reihe von Museen, zu deren Highlights das Kirchendorf Gammelstad gehört, das längst Teil des UNESCO-Weltkulturerbes ist. Hier säumen etwa 400 Hütten eine Kirche, die den einstigen Kirchenbesuchern als Übernachtungsmöglichkeit dienten. In Luleå befindet sich auch das größte Eisenbahnmuseum Schwedens, das etwa sechs Kilometer außerhalb des Zentrums liegt. Höchstes Bauwerk des Küstenortes ist der Dom, dessen majestätischer Kirchturm jegliche Gebäude überragt. Kaum jemand weiß, dass sich in Luleå ein riesiger Golfplatz befindet, der in den Sommermonaten aufgrund der hellen Nächte rund um die Uhr geöffnet ist.

Piteå wird von Einheimischen auch gerne als „Stadt an der schwedischen Riviera“ bezeichnet, da der traumhafte Küstenort herrliche Sommertage und ein ganz besonderes Flair verspricht. Wer Piteå einmal kennengelernt hat, wird sich von der Anziehungskraft dieser pittoresken Stadt nicht mehr lösen können. Es sind vor allem die Sommermonate, welche die Menschen buchstäblich an die Küste locken. Die hellen Nächte schaffen viel Raum für Feierlichkeiten, nächtliche Grillabende und sportliche Aktivitäten. Hauptattraktion ist »Midsommar«, wenn der Maibaum aufgebaut und der längste Tag des Jahres gefeiert wird. Piteå bietet Einheimischen und Besuchern ein buntes Programm, das mit dem Fußballturnier „Summer Games“ beginnt und mit der Fachmesse „Nolia“ endet. Das Altstadtfest „Dans och ler“ lädt im August zum „Tanzen und Lachen“ ein. Zahlreiche Cafés säumen die Hafenmeile und die autofreie Fußgängerzone der Innenstadt. Typische Holzbauten geben Piteå ein unverwechselbares Gesicht. In der „Gallerian“ verteilen sich Cafés, Restaurants und etliche Geschäfte auf insgesamt drei Etagen. Ebenso beliebt ist die Einkaufsmeile „Småstaden“, die den Eindruck einer kleinen überdachten Stadt erweckt. Nur wenige Kilometer von Piteå entfernt lädt das Pite Havsbad zu einem sportlichen und erholsamen Besuch an, da sich hier ein Hotel, ein Schwimmbad und Wellnessmöglichkeiten unter einem Dach befinden, die von märchenhaften, fast weißen Sandstränden umgeben sind.

Die Hauptattraktionen der nordschwedischen Region

In Nordschweden gibt es einige Highlights, die Touristen auf keinen Fall verpassen dürfen. Kiruna ist vor allem in den Wintermonaten ein begehrtes Reiseziel, wenn das berühmte Eishotel zahllose Besucher aus aller Welt anzieht, die ein paar Tage in dieser außergewöhnlichen Unterkunft verbringen wollen. Das Eishotel ist von Mitte Dezember bis Anfang April geöffnet und aus purem Eis gearbeitet. Felle und Schlafsäcke halten die Besucher warm, die hier etwas gewöhnungsbedürftige, aber dennoch unvergessliche Nächte erleben. Älvsbyn, eine kleine Kommune nordwestlich von Piteå, wird auch als „Perle von Norrbotten“ bezeichnet. Hier wird das berühmte Polarbröd hergestellt, daneben befindet sich Schwedens größte Stromschnelle, der Storforsen, ganz in der Nähe. Etwa 30 Kilometer ist der Storforsen entfernt, dessen Wassermassen aus dem Pite älv gespeist werden. Zahlreiche Wanderwege umgeben die lautstarke Kaskade, die Teil eines Naturreservates und strengstens geschützt ist. Entlang des Weges kommen Besucher an einem Waldarbeitermuseum vorbei, das einen Einblick in die Arbeit früherer Bewohner gewährt. Dritte Besonderheit ist das Treehotel, das sich in dem beschaulichen Ort Harads, etwa 60 Kilometer nördlich von Älvsbyn, befindet. Es ist ein ganz besonderes Hotelkonzept, das der Gründer Kent Lindvall ins Leben gerufen hat. Der Name „Baumhotel“ kann wörtlich genommen werden, da die Unterkünfte mit dem Wald buchstäblich verschmolzen sind. Die Häuser haben die absonderlichsten Formen und sind über hölzerne Treppen und Rampen erreichbar, sodass Besucher in einem Vogelnest, einem Ufo und einem verglasten Kubus übernachten können.

Abenteuer Nordschweden – Winter- und Sommeraktivitäten

Im Winter lädt die verschneite, frostige Traumlandschaft zu erlebnisreichen Husky-Schlittentouren und zu Ausflügen mit dem Schneescooter ein, um eins mit der Natur zu sein und um Polarlichter zu Gesicht zu bekommen. Im Sommer schaffen die Wanderwege und Seenlandschaften herrliche Möglichkeiten für Trekking- und Angeltouren. Bekanntester Wanderweg ist der Kungsleden, der gewissermaßen zweigeteilt ist. Der „Königspfad“, wie der Kungsleden auch genannt wird, beginnt in dem Ort Hemavan, in der südlich anschließenden Provinz Västerbotten, und führt in den Abisko-Nationalpark, in den äußersten Norden Schwedens. 440 Kilometer ist der beeindruckende Fernwanderweg lang, der von zahlreichen Hütten gesäumt wird, die als Übernachtungsmöglichkeit dienen. In der Stadt Haparanda, die mit der benachbarten finnischen Stadt Tornio eine Einheit bildet, können übrigens die meisten Lachse im Torne älv gefangen werden. Abenteuerfans, die eine unvergessliche Raftingtour erleben wollen, sind in Haparanda ebenfalls richtig. Die Fahrten, die bei Bedarf auch mit Fackeln im Schatten der Abenddämmerung durchgeführt werden, finden von Mai bis Mitte September statt.

 

Ein Reisebericht von Selina Graupner


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