Nordindien – Tempel und Paläste: Fatehpur, Khajuraho, Orchha

Von Walter Bracun @walterbracun

Du hast dich für eine Reise nach Nordindien entschieden und möchtest dort einige Tempel und/oder auch Paläste besuchen? -
Erfahre im Folgenden mehr über die Städte Fatehpur, Khajuraho und Orcha, die ich hier einfach in alphabetischer Reihenfolge behandeln möchte.

Der Palast von Fatehpur


Foto-Quelle: Inklaar / Foter / CC BY-NC-SA

Eigentlich heißt die kleine Stadt mit ungefähr 30.000 Einwohnern Fatehpur Sikri. Sie liegt etwa 35 Km südwestlich von Agra im indischen Bundesstaat Uttar Pradesh und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes.
Als der Herrscher lange Zeit keinen Thronfolger hatte und deswegen der Verzweiflung nahe war, suchte er den in Agra lebenden Scheich Salim Chishti, einen Sufi-Heiligen auf, der ihm die Geburt eines Knaben profezeite. Aus Dankbarkeit begann er um 1570 mit dem Bau einer neuen Hauptstadt auf dem Bergrücken von Fatehpur Sikri. Diese verlegte er jedoch bereits nach 15 Jahren aus strategischen, aber auch eventuellen Gründen von Wassermangel nach Lahore in Pakistan, nahe der indischen Grenze.
Hier, in der gut erhaltenen Palastanlage von Fatehpur Sikri, geht es wesentlich ruhiger zu, als in den beiden anderen intensiv besuchten Kultstätten der Stadt, der Moschee Jama Masjid und dem Mausoleum des Scheichs Salim Chishti.
Der ganze Palast besteht aus 5 bemerkenswerten Gebäudekomplexen; diese sind:

  • Die private Audienzhalle mit großem Hof, auf dem Pachisi mit lebenden "Figuren" gespielt wurde (bei Pachisi handelt es sich um ein ähnliches Spiel wie das heutige "Mensch ärgere dich nicht!").
    Auch Teile der Schatzkammer befinden sich in diesem Bereich.
  • Der Palast der türkischen Sultanin war vermutlich für die Lieblingsfrau des Herrschers gebaut und könnte ein Hamam (Dampfbad) oder ein Lustschloss gewesen sein.
  • Der Privat-Palast des Herrschers mit einer etwa 50.000 Schriftwerke umfassenden Bibliothek.
  • Der 5-stöckige Palast (Panch Mahal); dies ist wohl das berühmteste Gebäude von Fatehpur Sikri. Das Gebäude verjüngt sich nach oben hin, wobei die unterste Decke noch von 84 Säulen getragen wird; das oberste Stockwerk, eine Turmkammer, ruht nur noch auf vier.
  • Der Haremskomplex mit den einzelnen Frauengemächern.

Literaturhinweise zu Fatehpur

Die Tempel in Khajuraho


Foto-Quelle: micbaun / Foter / CC BY-NC

Etwa 250 Km südlich von Agra gelegen, befindet sich die mit ungefähr 20.000 Einwohnern (für indische Verhältnisse) ebenfalls kleine Stadt Khajuraho. Sie liegt im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh und ist für ihren Tempelbezirk bekannt, der ebenfalls, wie der Palast von Fatehpur, zum UNESCO-Weltkulturerbe erhoben wurde.
Grundsätzlich bestand die ganze Anlage aus ungefähr 80 Tempeln, die etwa in den Jahren 950 - 1120 erbaut worden waren. Diese gerieten jedoch bald in Vergessenheit und wurden erst 1840 von den Briten "wieder entdeckt".
Aufgrund der im 20. Jahrhundert durchgeführten Renovierungsarbeiten sind heute etwa 20 Tempel für den Besuch freigegeben.
Die Außenbereiche der Gebäude sind ungewöhnlich reich mit erotischen Darstellungen verziert, was augenscheinlich ein anderes Verhältnis zu Sinnes-Freuden gegenüber der heutigen Zeit offen legt. Vermutet wird, dass die dargestellten Positionen der Liebespaare ihren Ursprung im Tantrismus (einem Pfad des Yoga) haben, in dem vor allem die sexuelle Energie benützt wird, um sich mit dem Göttlichen zu vereinen und so aus der Polarität zurück zur Einheit zu gelangen (vgl. hierzu den Pfad des Bhakti Yoga).
Erwähnenswert ist noch der nach etwa 45-minütiger Autofahrt erreichbare "Panna Tiger Reserve" bzw. "Panna Nationalpark", in dem viele vom Aussterben bedrohte Tierarten, allen voran der Indische Tiger, leben.
Literaturhinweise zu Khajuraho

Die Paläste und Tempel in Orchha (Urchha)


Foto-Quelle: Jackson Lee / Foter / CC BY-NC-SA

Nun zur kleinsten der 3 Städte dieses Beitrags, nämlich Orchha bzw. Urchha. Mit nur ungefähr 10.000 Einwohnern liegt sie etwa 150 Km nordwestlich von Khajuraho ebenfalls im indischen Bundesstaat Madhya Pradesh.
Im Gegensatz zu den beiden oben erwähnten Städten Fatehpur und Khajuraho, hat es Orchha bis dato nicht zur Aufnahme als UNESCO-Weltkulturerbe geschafft.
Der Ort war die Hauptsstadt des Fürstentums Orchha und seine imposanten Paläste und Tempel stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert.
Der Palast ist auf einer Insel des Betwa Flusses erbaut und ist über eine Brücke zugänglich.
Doch nun genug der Worte, lass einfach die Impressionen der Paläste und Tempel Orchha s im folgenden Video auf dich wirken:

Literaturhinweise zu Orchha

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So viel also zu einigen wenigen Empfehlungen für Nordindien.
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