Auf dem Höhepunkt der Protestwelle in Ägypten reagiert nun endlich auch die Baden-Württembergische Landesregierung: Und zwar mit einem ab sofort gültigen Ausreiseverbot für aktive Bahnhofsprotestler. Die Befürchtung 1: Der Schwab macht sich kundisch über erfolgreiche und dauerhafte Protestaktionen. Die 2. Befürchtung: Die Protestwelle schwappt über den kleinen Teich (Mittelmeer), die sieben Berge/Zwerge (Schweiz) und setzt sich in Stuttgart zugweise fort. Die Folge: noch mehr Winterchaos bei der Bahn, die Kopf-über auf einen modernen Bahnhof als provokantes Dreh-Kreuz und auf veraltete Kreuzzüge verzichtet, die ohne entsprechende parteipolitische Neigungstechnik polemisch ohnehin nicht viel ausrichten könnten. Fortan wird der Clash der Spuren nur noch über die Spurweite ausgetragen. Unsere Freiheit muss letztlich nicht nur am Hindukusch*, sondern auch in der Schwäbischen Alb verteidigt werden. Schließlich gilt es, unsere Sprache gegen unverständliche Dialekte zu schützen und der Migrant gilt nichts im eigenen Land. Dennoch, es dürfte wieder mehr Bewegung in die gegenwärtige Protestmüdigkeit kommen, wenn die Protestanten (oder sind es doch eher Choliken) Protest nicht nur nach Fahrplan machen, sondern fortan wie die Derwische den Aufruhr tanzen. Wie sonst nur beflissene Politessen in Berlins neuen Parkzonen. Ein stimmiges Ende, Gott sei Dank.
* Hindu, kusch!: Vermutlich in Pakistan erfundenes Idiom, um die im verfeindeten Indien herrschende Bevölkerungsmehrheit befehlsmäßig und verbal zu erniedrigen.