Nomen non est omen

Heute: "Verschwörungstheorie"
"Verschwörungstheorien sind abstrus, sie vermischen Fakten mit erfundenen Behauptungen, und was allen gemeinsam ist: sie bauen auf stereotypen Feindbildern auf."
- planet-wissen.de -
Der Begriff Verschwörungstheorie ist meist negativ konnotiert und soll Ansätze und Erklärungsversuche zu bestimmten Sachverhalten diskreditieren oder sogar lächerlich machen. Die Behauptung ist, dass jemand mit seiner Erklärung, eine "Verschwörung" zu sehen scheint und damit nicht ernst genommen werden müsse. Ob der Erklärungsansatz der Wahrheit entspricht oder nicht, spielt hierbei primär keine Rolle, es geht um die Verunglimpfung eines Erklärungsversuchs. Außerdem soll dem vermeintlichen "Verschwörungstheoretiker" einen mangelnden Realitätsbezug, Paranoia und Unsachlichkeit vorgeworfen werden. Dabei funktioniert das Schlagwort auf mehreren Ebenen.

Zunächst bin ich der Überzeugung, dass Wissen und Glauben eben nicht konträr zueinander stehen. Auch Fakten, Beweise und Tatsachen werden erst dann als solche anerkannt, wenn an sie geglaubt wird. Endgültige objektive Fakten kann es in einer arbeitsteiligen Gesellschaft gar nicht geben. Insofern ist das oft reproduzierte Denken, dass Wissen objektiv sei und den Tatsachen entspreche und das Glaube nur subjektive Spinnerei sei, naiv und leichtgläubig. Wissen und Glauben sind zwei Seiten einer Medaille, prägen, bestimmen und beeinflussen sich gegenseitig. Wir glauben das, was uns in den bürgerlichen Medien, in der Schule, in Büchern usw. erzählt wird und halten es für Tatsachen. Letztlich ist alles Glaube und kein Wissen. Wir selbst entscheiden nur, was wir bereit sind zu glauben und was nicht. Insofern ist der Vorwurf der "Verschwörungstheorie" ein Zeichen dafür, dass wir an einen bestimmten Erklärungsansatz nicht bereit sind zu glauben. Was aber wenig damit zu tun hat, ob es nun wahr ist oder nicht.
Darüber hinaus würden kritische Zeitgenossen zustimmen, dass die Welt selten so ist, wie sie scheint. Selten so ist, wie sie uns in Medien, Büchern, Schulen usw. erklärt wird. Geschichte wird von den Siegern geschrieben, Medien lügen, verzerren und ignorieren gezielt Sachverhalte, Eltern erzählen uns – meist aus Rücksicht – oft nur die halbe Wahrheit, Unternehmen verdrehen Sachverhalte wie es ihnen am meisten Profit bringt usw. Es sei mal dahingestellt, ob es eine objektive letztgültige Wahrheit hinter den Dingen überhaupt gibt und geben kann, sicher ist aber, dass wir tagtäglich belogen und betrogen werden.
Das kritische Hinterfragen von vermeintlichen Offensichtlichkeiten gehört demnach zum aufgeklärten und kritischen Geist. Das nun viele das Diktat der Wahrheit für sich in Anspruch nehmen möchten, ist dabei wenig verwunderlich. Wer jedoch anderen eine Verschwörungstheorie vorwirft, unterstellt zugleich, dass es keine Verschwörungen gibt. Im Zeitalter des Internets kommt aber so einiges ans Tageslicht, was bis vor einigen Jahren, viele als Spinnerei und Verschwörungstheorie abgetan hätten. Ich denke hierbei an Wikileaks, aber auch an Vroniplag. Nicht zu vergessen sind auch die weltweiten jahrzehntelangen CIA-Machenschaften rund um den Globus.
Das vermeintliche Gegenteil einer Verschwörungstheorie wären demnach Fakten, Tatsachen und Beweise. Nun liegt es aber in der Natur der Sache, dass es nicht für jeden Sachverhalt stichhaltige Beweise oder Fakten geben kann und meist auch nicht geben soll. Geheimnisse sollen geheim bleiben. Verschwörungstheorien funktionieren aber auch als Ablenkung, Verwirrung und Desinformation. Um die vermeintliche Wahrheit hinter den Dingen zu verschleiern und zu verbergen, werden gezielt Erklärungsversuche gestreut, die als schwer nachvollziehbar gelten. Manchmal wird auch der Wahrheit nicht getraut — und so wird die Wahrheit selbst zur besten Tarnung.Dies ist ein Gastbeitrag von Markus Vollack aka Epikur.

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