Tut uns leid, bei solchen Fans (Fanatiker) und da ist die Bezeichnung richtig, gehen wir nicht mehr ins Fußballstadion. Das schadet dem Sport, den Vereinen und den Besuchern, die einfach ein Spiel sehen und vom Alltag abschalten wollen.
Wir waren Dienstagabend beim Eishockeytestspiel D-RU in Essen. Die Halle war fast ausverkauft. Sie fasst 3.000 Personen. Sechs Polizisten waren in der Halle. Sie hatten nur eins zu tun. Mit uns das Spiel zu verfolgen. Vor der Halle war keine Polizei.
Egal, ob Steh- oder Sitzplätze, alles war bunt gemischt. Deutsche, Russen oder russigstämmige Menschen. Deutsche, die für die russische Mannschaft waren. Russen, die für die deutsche Mannschaft waren. Der Eine schwenkte die Rußlandfahne, der Andere daneben die Deutschlandfahne. Auf die Rufe "Russia, Russia" erfolgte die Antwort "Saskia, Saskia" (das ist ein deutscher Spieler). Wenn "Dawai" kam, kam als Antwort "vorbei". Niemand tat dem Anderen etwas. Keine Feindseligkeiten. Das ist bei Fußballspielen fast undenkbar.
In den Pausen gingen viele Menschen nach draußen und diskutierten angeregt. Nicht nur die Raucher. Jeder konnte problem- und vorbehaltlos mit jedem reden.
Es war ein rasantes Spiel, eine tolle Atmosphäre und locker-lustige Stimmung. D gewann nach unentschieden verdient im Penalty. Das gaben die russischen Anhänger zu. Da klopft man sich auf die Schulter. Das hat die deutsche Mannschaft verdient und feddisch.
Fragen Sie mal Polizisten, wo sie lieber eingesetzt werden. Beim Eishockey oder beim Fußball?! Vorsichtshalber standen nach unseren Infos sechs Polizeimannschaftswagen in der Nähe bereit, die es genossen nicht gerufen zu werden. Beim Fußball sind sie in Alarmbereitschaft, beim Eishockey können sie abhängen.
Wir freuen uns auf die weitere Eishockeysaison mit friedlichen angenehmen Besuchern. Wenn es zu Hause Unfrieden gibt, wenn es beim Sport Unfrieden und Konkurrenzkampf gibt, was soll sich wie auf der Welt ändern?