NKFOM Season 2 Episode 2: A Whiter Shade of Chili

Von Nokitchenforoldmen


Es ist Winter - und noch nicht einmal ein Schöner. Ständig nur so ein Schmuddelwetter - feucht, kalt, bäh. Kaum Schnee in Sicht, kein Sonnenstrahl. Tristesse pur. Da hilft nur Soulfood - sich wärmen, gedanklich und geschmacklich der Wirklichkeit entfliehen und für einen kurzen Augenblick die Wärme des Essens und der Gedanken genießen. Ein gutes Chili ist so ein Essen für mich. Kräftig gewürzt, wärmend und die Gedanken über den großen Teich in die Steppen von Nord- und Mittelamerika mitnehmend.
Ein Basis-Chili hatten wir hier in der No Kitchen For Old Men schon, also wird es Zeit für eine kleine Abwandlung. Die Kollegen von HighFoodality wünschen sich zudem ein Januargericht in weiß. Und ob ihr es glaubt oder nicht, das lässt sich ganz hervorragend miteinander verbinden. Wenn der Winter schon nicht weiß ist (zumindest nicht bei uns) soll es wenigstens unser Chili sein. Und deshalb gibt es heute: A Whiter Shade of Chili!
Weißes Chili ist vor allem bei den gesundheitsbewussten Amerikanern immer beliebter, aufgrund den Vorteilen von weißem (Geflügel) gegenüber rotem (Rind) Fleisch. Hier bei uns hat sich das weiße Chili noch nicht so durchgesetzt. Es gibt am guten alten Chili con carne meiner Meinung nach auch nichts auszusetzen. Eine nette Abwechslung und "mal was Neues" ist aber immer gern gesehen. Bei meiner Recherche ist mir vor allem aufgefallen, dass das weiße Chili zwar gut ankommt, viele Leute aber Probleme mit dessen Konsistenz haben. Das Problem ist nämlich, dass die roten Dosentomaten das Chili zwar schön sämig machen, aber eben auch rot, was bei einem weißen Chili nicht wirklich erwünscht ist. Andicken mit Sahne oder Mehlschwitze ist mir ebenso über den Weg gelaufen, wie das Chili eher als flüssigen Eintopf zu servieren. Nicht begegnet ist mir die folgende Idee: Gelbe Tomaten nehmen, statt der Roten. Erfüllt seinen Zweck hinsichtlich Farbe, Konsistenz und Geschmack ganz hervorragend.
Wenn ich mich frei hätte entscheiden dürfen wäre das ganze natürlich nicht vegetarisch geworden. Der Geschmack war zwar super, hätte aber besser sein können, wenn man den Blumenkohl einfach durch Geflügelhackfleisch ersetzt hätte - oder noch besser: Kaninchen. Die ganze Zeit schwebte mir das Gericht mit Kaninchen durch den Kopf, aber leider durfte ich es nicht umsetzen - noch nicht. Ich hoffe es bald nachholen zu können. Wenn es einer von euch ausprobiert, bitte sofort Bescheid geben.

White Veggie Chili

Zutaten:
250g Blumenkohl
75g Sellerie
1 Zwiebel, fein gewürfelt
1 Knoblauchzehe, fein gehackt
1 Stück Ingwer (2cm), gerieben 
1-2 Chilis (je nach Schärfegrad), in feinen Streifen
1 großes Glas weiße Bohnen, abgespült
1 Schluck Bier (Pils)
etwas Gemüsebrühe (nach Bedarf)
2 Dosen gelbe Tomaten (frisch geht natürlich auch!)
1 TL Oregano
Salz und Zucker
1 EL Gewürzmischung aus Cumin, Koriander, Senfsaat und Kümmel
1/2 Bund frischer Koriander
Olivenöl
1 handvoll Ziegenkäse, gerieben
Blumenkohl und Sellerie grob würfeln und im Mixer fein hacken. (Weiße!) Pfanne erhitzen und etwas Öl hineingeben. Blumenkohl und Sellerie, sowie Zwiebeln, Knoblauch, Ingwer und Chili farblos anbraten. Würzen mit etwas Zucker, Salz, Oregano und der Gewürzmischung. Weiße Bohnen zugeben und mit einem ordentlichen Schluck Bier ablöschen und die Tomaten zugeben. Alles einmal durchrühren und Deckel aufsetzen. Für etwa 30 Minuten bei geringer Hitze köcheln lassen. Wird das Chili zu trocken, noch etwas Gemüsebrühe auffüllen. Am Ende nochmal mit Salz und Chili abschmecken, wenn nötig. Zum Servieren etwas Korianderöl draufgeben (frischen Koriander mit Öl mörsern oder mixen) und mit Ziegenkäse abrunden. Rezept drucken