Man hat mir eine Sklavenseele eingebaut
Von Kindheit an: des Weibes Seele.
Die gibt in mir noch immer Laut
Und flüstert mir, was ich verfehle,
An Pflichterfüllung schuldig bleibe.
Kein Alibi gilt, daß ich schreibe.
“Aber das Haus ist nicht gefegt!”
Und wenn ein Dichter mich bewegt
Und ich ihm folge selbstvergessen,
Schreckt mein Gewissen mich: kein Essen
Gekocht!Ich überstürze
Mich in die Küche und erfinde,
Vermittels flammender gewürze,
Speisen, an denen selbst der blinde
Erkennt, daß er im Orient ist.
So geht´s wenn man Nisami liest
Und auf Basaren persisch handelt…
Hat man sich dann zurückverwandelt
Ins angestammte Weibsgeschlecht
(In einer Rolle Koch, Magd,Knecht)
Reuig, als ein geheimer Sünder,
Verbrühn als Folge sich die Münder
Mann, Söhne und die Küchengäste,
Und das Gewissen hat Maläste,
Weil es das nicht entwirren kann:
Bei Leib Weib, im Geiste Mann,
Der gehn will, ohne Rechenschaft
Von seinen Handlungen zu geben.
(Ich sammle grade alle Kraft,
Die Sklavin in mir totzuleben.)