Meine Familie sammelt gerne, vermutlich macht das so ziemlich jeder Mensch auf die eine oder andere Weise. Meine Männer sammeln Eisenbahnen (im Modell natürlich) und alles, was mit dem Meer zu tun hat. Ich sammle auch, vor allem "Tote Menschen", wie mein Mann immer zynisch bemerkt. Tote Menschen??? Ja, man nennt es auch Ahnenforschung, allerdings ruht dieses Hobby derzeit familien-, berufs- und tier- und gartenbedingt ein wenig.
Zurück zu den Sammlungen meiner Lieben. Hier geht es vermutlich allen ähnlich, wohin mit dem Zeug? Einerseits will man es in irgendeiner Form präsentieren, andererseits sind diese Dinge prädestiniert dafür zu unattraktiven Staubfängern in irgendeiner Ecke zu verkommen.
Meine Lösung für alle diese Dinge: bündeln, zusammenfassen, möglichst staubwedelfreundlich präsentieren - und nach einiger Zeit entsorgen.
Die Meeresfunde meiner Kids stehen derzeit im Bad, staubgeschützt präsentiert in zwei alten Bonbongläsern, die meine Großtante bei ihrer Pensionierung aus dem Feinkostgeschäft mitgenommen hat. Die Gläser sind besonders hübsch, mit geschliffenen Deckeln, leicht zu reinigen (nicht in den Geschirrspüler, Achtung, altes Glas wird SOFORT matt, es hält die scharfen Reiniger nicht aus) und dicht zu schließen. Bei dem zarten Meeresduft, den die Muscheln immer noch aussenden, ist das recht wichtig, egal, wie gut man sie wäscht, sie müffeln einfach immer ein wenig.
Im zweiten Glas befinden sich die Außenskelette von Seeigeln, die am Strand zu Hauf zu finden waren. Wenn der Igel abgestorben ist und sich Vögel und anderes Getier an ihm gelabt haben, trocknet der Außenpanzer auf und die Stacheln fallen ab. Dann bleiben diese interessanten Formen übrig.
Manch einer mag sich wundern, warum in unserem Bad die Reste eines gewaltigen Miesmuschelsalats als Deko stehen, uns gefällt es. Es erinnert an wunderbare Urlaube, sonnendurchwärmte Tage am Strand, Gischt, Wellen, Wind und Wasser.
Im Laufe der Zeit habe ich die verschiedensten Möglichkeiten ausprobiert, um Kinderkunst und Kindersammlungen (nicht nur Kindersammlungen, die Meerestiere sammelt auch mein Mann) attraktiv zu präsentieren und in unser Haus zu integrieren.
Die Medaillen beispielsweise fanden Platz in einem Medaillenbild.
Schöne Kinderkunstwerke finden auch schon einmal den Platz in der Galleriewand.
Irgendwo gibt es immer eine temporäre Ausstellung von aktuellen Kunstwerken. Wichtig ist: TEMPORÄR. Nach einiger Zeit werden die Dinge entsorgt.
Unser Haus lebt und verändert sich. Genauso wichtig ist, dass es uns entspricht und unser Leben unterstützt und widerspiegelt. Wohnungen wie aus dem Magazin sind im wirklichen Leben meist nicht brauchbar. Trotzdem ist es mir schön, auch ungewöhliche Dinge ästhetisch und mit Stil zu präsentieren. Mein Geheimnis dazu lautet: Zusammenfassen, in einer Schale, einem Glas, einem Bild, einem Becher, auf einem Regal und die Dinge so auszustellen, dass Staubwischen kein Riesenproblem darstellt. Schließlich ist mir ein sauberes Haus mindestens ebenso wichtig.
Der Phantasie sind kaum Grenzen gesetzt, fast alles kann zu einem Hingucker werden - und nicht alles muss unbedingt praktische Zwecke erfüllen.
Einen schönen Frühlingstag wünscht
Marie
Natürlich nehme ich mit meinen Projekten immer an den vielen wunderbaren Linkpartys teil, die ich im Bloggerland so finde. Vielen Dank an die Veranstalter für die Mühe!Dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht auf "Von Tag zu Tag - Mariesblog" und ist urheberrechtlich geschützt.