"Die bilateralen Beziehungen zwischen Deutschland und Saudi-Arabien sind freundschaftlich und spannungsfrei", vermeldete das Auswärtige Amt noch vor einem Jahr voller Freude. Immerhin seien die gegenseitig engen Beziehungen schon "durch den Freundschaftsvertrag zwischen dem Deutschen Reich und dem Königreich Hedjaz sowie der zugehörigen Gebiete bereits 1929 formalisiert.
Seitdem stehen beide Länder für schöne Geschäfte zum beiderseitigen Vorteil: Saudi-Arabien und der Oman geben gemessen am Bruttoinlandsprodukt weltweit das meiste Geld für Rüstungsgüter aus, im Gegensatz zu Angola, das knapp dahinter liegt, drei Viertel seines Bruttoinlandsprodukts aus Entwicklungshilfe bezieht, eben aber trotzdem für einen dreistelligen Millionenbetrag seine Marine in Deutschland neu ausrüsten lässt, kann Saudi-Arabien seine Rüstungsimporte aus Deutschland selbst bezahlen. Ähnlich sind sich die beiden Kunder der deutschen Rüstungsindustrie nur im rein rechtlichen: Homosexualität gilt hier wie dort als „Verstoß gegen die öffentliche Moral“, ist illegal und wird bestraft.