Quelle: Astrid Müller
Ihr Lieben,ich möchte Euch heute Abend eine Geschichte von Willi Hoffsümmer erzählen:
„Zeit zum Leben“
„Ein Europäer wollte von einem chinesischen Weisen wissen, welches der wesentliche Unterschied sei zwischen einem westlichen und einem östlichen Menschen.Der Chinese antwortete: „Ihr Abendländer lasst Euch ständig hetzen und nehmt Euch keine Zeit zu leben.“
Als der Fremde dies näher erklärt haben wollte, meinte der Weise:
„Überprüfe doch einmal Deinen Tagesablauf.
Wenn Du am Morgen aufwachst, planst und berechnest Du schon.
Statt in Ruhe zu frühstücken, nimmst Du Deine erste Mahlzeit auf der Fahrt ins Geschäft ein.
Während Du dort hinfährst, bist Du in Gedanken schon bei Deiner Arbeit.Und so manches kannst Du kaum erwarten:
Am Morgen freust Du Dich auf den Feierabend,
am Abend wartest Du auf den folgenden Tag,
zu Beginn der Woche sehnst Du Dich nach dem Wochenende
und am Sonntag beschäftigst Du Dich mit der kommenden Woche.“
„Und wie machst Du das?“, fragte der Europäer den chinesischen Weisen.
„Wenn ich aufwache am Morgen, bin ich dankbar, dass mir ein neuer Tag geschenkt ist.
Wenn ich mich an den Tisch setze, genieße ich den Geschmack der Speisen.
Wenn ich mich auf den Weg mache, betrachte ich neugierig, was mir begegnet.
Mit meinem Ziel beschäftige ich mich erst, wenn ich dort angelangt bin.
Ich lebe in der Gegenwart, ohne mich allzu sehr darum zu sorgen,
was gestern was und was morgen sein wird.
Dies ist das Geheimnis der Ruhe und der inneren Gelassenheit,
das Ihr Europäer an uns Asiaten bewundert und doch nie begreift.“
Ihr Lieben,
diese kleine Geschichte möchte uns heute Abend sagen:
Halte inne! Hör auf zu hetzen! Lebe im Jetzt und Hier!Wenn wir zur Ruhe kommen wollen, dann müssen wir zuallererst begreifen:
Gestern ist vorbei, morgen noch nicht da, das Einzige,
was wirklich zählt ist der heutige Tag.
Deshalb sollten wir aufhören, uns darum zu sorgen, was morgen ist, sondern in „zeitdichten Schotten“ leben und uns allein auf den heutigen Tag konzentrieren.
Vor allem müssen wir lernen, in jedem Augenblick zu leben.
Vor allem müssen wir lernen, nicht an das zu denken, was kommen wird,
sondern uns mit dem zu beschäftigen, was wir gerade tun.
Dieses Verhalten – beim Aufwachen schon an den Tagesplan zu denken, beim Frühstück zu hetzen und sich auf dem, Weg zur Arbeitsstelle schon mit der Arbeit zu beschäftigen – ähnelt einer Flucht.
Viele Menschen, denen ich täglich begegne, erwecken in mir den Eindruck, dass sie auf der Flucht sind, auf der Flucht vor dem Leben, auf der Flucht vor sich selbst, auf der Flucht vor der Ruhe und inneren Einkehr, auf der Flucht vor dem Glück.
Macht Euch den alten Satz der Römer zu eigen „Carpe diem!“= „Genieße den Tag, genieße den Augenblick.“
www.euphedes.de
Nehmt Euch die Zeit, morgens Euer Frühstück zu genießen,nehmt Euch die Zeit, die Tautropfen auf den Blättern der Bäume zu bewundern,
nehmt Euch die Zeit, abends zur Ruhe zu kommen,
nehmt Euch die Zeit, in Euch hineinzuhorchen, um ins Gespräch mit Euch selbst zu kommen.
Ich wünsche Euch einen ruhigen Abend und eine gute erholsame Nacht
Euer fröhlicher Werner
Quelle: Karin Heringshausen