Niedersächsische Musiktage 2016, Thema "Leidenschaft": Abschlussabend mit Avishai Cohen und Stuttgarter Kammerorchester in Hannover (Rückblick)

Ein grandioser Abschluss im Großen Sendesaal des Landesfunkhauses, Hannover: Avishai Cohen zusammen mit dem Stuttgarter Kammerorchester. Schon diese Verbindung ist eine Besonderheit: Jazz und "Klassik" in inniger Abstimmung. Der 1970 in Israel geborene Avishai Cohen ist ein Ausnahmemusiker - er spielt nur Kontrabass. "Der Bass und ich, wir haben uns einfach gefunden", sagt er, "man kann es nicht anders nennen. Körperlich und geistig fühle ich mich mit diesem Instrument am wohlsten. Man identifiziert mich mit dem Kontrabass und ich liebe ihn". In seinem Trio kommen Klavier (Omri Mor) und Schlagzeug (Itamar Doari) hinzu.

Niedersächsische Musiktage 2016, Thema

"Voller Hingabe" ist dieses Konzert überschrieben, und das trifft es noch mehr als "Leidenschaft" - Cohens Hingabe ist auch dann zu beobachten, wenn er gerade nichts zu spielen hat, auch dann gibt er sich, oft mit geschlossenen Augen, der Musik hin und wiegt sein Instrument im Rhythmus der anderen. "Kaum ein anderer Musiker versteht es so gut, seine unbändige Lust am Spiel und seine Passion für Musik auf sein Publikum zu übertragen wie Avishai Cohen". "Lustvoll überschreitet er in seiner Musik immer wieder Genregrenzen" (Zitate aus dem Programmblatt).
Aber auch das Stuttgarter Kammerorchester spielt voller Hingabe, man spürt es schon bei den ersten Tönen (in der wunderbaren Akustik des Sendesaals), denn sie beginnen mit einem perfekt harmonischen Streicherklang: Béla Bartóks Rumänische Volkstänze, Sz. 68.
Manchmal spielt das Orchester alleine, manchmal das Trio, und mehrmals beide zusammen.

Niedersächsische Musiktage 2016, Thema

 Ich habe viel gelernt in diesem Konzert (ich bin kein Musikspezialist). Unglaublich, was alles mit dem Kontrabass möglich ist: Meistens zupft Cohen ihn; erst beim 5. Stück (wenn ich es richtig notiert habe) hat er ihn auch mit dem Bogen gestrichen; oft wird auch auf den Resonanzkörper geklopft oder Zupfen und Klopfen kombiniert. Und dann glaube ich den Unterschied zwischen einem Orchester und Jazzinstrumenten begriffen zu haben: das eine ist geschlossen, das andere hat einen offenen Charakter. Zum Abschluss gab es sogar eine Öffnung zum Publikum, es durfte beim Shalom Aleichem (nach dem Kabalat-Sabbat-Gebet) mitsingen. Was ich als weitere musikalische Variante noch erwähnen sollte: Avishai Cohen hat auch mehrmals mit angenehmer, melodischer Stimme gesungen.

Da es der Abschlussabend der 30. Niedersächsischen Musiktage 2016 war, gab es am Anfang auch ein paar Reden. Der Präsident der Niedersächsischen Sparkassenstiftung, Thomas Mang, sprach seinen Dank vor allem auch an die Mannschaften in den jeweiligen Orten aus - ohne den leidenschaftlichen Einsatz aller Teams wäre das Festival nicht zu realisieren. Und er dankte besonders der Intendantin Katrin Zagrosek, die selber noch ein paar Worte anfügte.

Niedersächsische Musiktage 2016, Thema

Persönlich möchte ich mich für die gute Zusammenarbeit mit dem Presseteam bedanken; stellvertretend nenne ich Martina Fragge und Kirsten Karg.

Weitere Informationen: https://www.musiktage.de/de/konzerte/konzert/564

Text: Dr. Helge Mücke, Hannover; Bilder: Helge Krückeberg

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