Die Veranstaltungen der Niedersächsischen Musiktage sind in diesem Jahr dem Thema "Freiheit" gewidmet (wie die des Literaturfestes Niedersachsen auch).
Freiheit ist immer noch ein aktuelles Anliegen, auch in Deutschland. Bundespräsident Gauck hat sie zum inhaltlichen Schwerpunkt seiner Präsidentschaft gemacht - "Freiheit ist eine notwendige Bedingung der Gerechtigkeit", sagte er in seiner Antrittsrede. Das weit gefasste übergreifende Thema eignet sich hervorragend zum roten Faden der Niedersächsischen Musiktage.
65 Konzerte werden in ganz Niedersachsen vom 1. bis zum 30. September stattfinden, ausgerichtet von der niedersächsischen Sparkassenstiftung und den Sparkassen. Die politische wie die persönliche Freiheit, die Freiheit der Kunst oder die der Natur - diese und weitere Facetten werden unter der Leitung von Intendantin Katrin Zagrosek in Musik präsentiert.
Hier ein paar Beispiele, die mir aufgefallen sind:
"Stadtluft macht frei" - Alta Musica spielt mittelalterliche Musik von den Dächern der Stadt (Duderstadt, 1.9.)
"Im Freien" - Musikalischer Spaziergang auf dem Grünen Band entlang der früheren innerdeutschen Grenze (2.9. Duderstadt).
"Frei oder nicht frei?" - Klaus Maria Brandauer und das GrauSchumacher Piano Duo erkunden Mozarts Existenz als 'freier' Künstler. Mit ausgewählten Briefen, Ouvertüre aus »Die Zauberflöte«, Sonate D-Dur für zwei Klaviere u.a. (6.9. Nienburg, auch an anderen Orten und zu anderen Zeiten).
"Wenn ich ein Vöglein wär ... - Wandelkonzert im Vogelpark Walsrode u.a. mit Greifvogelschau und Musik von Mussorgsky, Messiaen mit dem Nachwuchschor des Mädchenchors Hannover und dem Barockensemble Hamburger Ratsmusik (8.9.).
"Die Gedanken sind frei" - Wandelkonzert auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrations- und Strafgefangenenlagers in Esterwegen: das Bennewitz Quartett mit Musik von J. S. Bach und Erwin Schulhoff, Lyrik von Paul Celan, die Camerata Vocale Hannover mit Chormusik, ein Hörwald mit Texten ehemaliger Häftlinge und Kolsimcha mit Klezmer-Klängen (15.9.)
"Freiheit, zu lieben": Concerto Köln und Nuria Rial mit den Brandenburgischen Konzerten Nr. 4 und 5 von J. S. Bach, Arien aus »Berenice« und »Amadigi« von G. F. Händel. Musikalische Begrüßung durch das Zevener Vokalensemble. (21.9. Zeven, 22.9. Emden).
Das Bild zeigt Concerto Köln, Foto: Paolo Genovesi; Text: Helge Mücke, Hannover, unter Verwendung des Pressematerials.