Der Drahtwurm Bild: LK-Niederösterreich
Verbot von Beizmitteln setzt Kulturen zu
St. Pölten (OTS) – Niederösterreichs Bauern sehen sich derzeit mit einem enormen Schädlingsbefall konfrontiert. Weniger Eingriffsmöglichkeiten durch das Verbot von Beizmitteln und eine ungünstige Witterung setzen Kulturen wie Mais zu. Doch auch Kürbis, Erdäpfel und Wein sind davon betroffen.
“Wir brauchen Möglichkeiten, um unsere Kulturen schützen zu können”, so lautet derzeit der allgemeine Tenor in der niederösterreichischen Landwirtschaft. Der Grund: Schädlinge wie beispielsweise der Drahtwurm, Engerlinge und andere Insekten setzen den Landwirten vor allem beim Mais, aber auch beim Kürbis, zu. Häufig stirbt ein Großteil der angebauten Pflanze bei der Keimung ab. Deutlich mehr als 10.000 ha der Maisfläche in NÖ sind betroffen. In vielen Fällen bleibt dem Landwirt nur noch die Option, die Kultur nochmals anzubauen. Diese Lösung führt zu Mehrkosten von bis zu EUR 500,- pro ha inklusive Ernteausfällen. Dieser Verlust ist bedingt durch den späten Zeitpunkt des Wiederanbaus, denn sechs Wochen weniger Vegetationszeit bleiben nicht ohne Folgen. Aus heutiger Sicht werden rund 1.000 ha um den Neuanbau der Kultur nicht herum kommen. Konventionelle Landwirte und Biobauern sehen sich gemeinsam mit diesem Problem konfrontiert.
Versorgungssicherheit für unsere Konsumenten langfristig aufrechterhalten
Besonders Landwirte, die sich an einer nachhaltigen und Humus mehrenden Wirtschaftsweise orientieren, sind die Leidtragenden. Erosionsschutz, Biodiversität und Co. bringen mehr organische Substanzen für die Ackerböden, was natürlich auch die Schädlinge zu schätzen wissen. Pflanzenschutz wäre hier notwendig. Denn auch mit einer abwechslungsreichen Fruchtfolge lässt sich ein Drahtwurm nicht vertreiben. In diesen Fällen wäre eine verantwortungsbewusste Anwendung von Pflanzenschutzmitteln die einzige Möglichkeit, um Ernteverluste zu verhindern.
Niederösterreichs Landwirtschaft bekennt sich zum gezielten Einsatz dieser Pflanzenmedikamente und fordert nach objektiver Prüfung deren Zulassung, wie in den benachbarten Ländern.