Als Gegenentwurf zum nicht selten hektisch ablaufenden Einkauf hat ein Supermarkt in den Niederlanden eine sogenannte Plauderkasse ("Kletskassa") eingeführt. Dort können und dürfen sich die Kunden beim Bezahlen Zeit lassen und mit dem Marktpersonal ins Gespräch kommen.
Seitdem ich hier in einem Kleineren Ort auf Mallorca lebe, ist es mir sehr fremd in einem Supermarkt oder bei einem Discounter einzukaufen. Stattdessen "erledige" ich alle Einkäufe entweder auf dem Wochenmarkt oder "im kleinen Lädchen" an der Dorfstrasse.

Von daher ist mir kaum noch bekannt, bis auf wenige Ausnahmefälle, wie sehr anonym die Versorgung mit Lebensmitteln geworden ist. Und auch das hektische "durch die Regalreihen hasten" gehört der Vergangenheit an. Stattdessen liebe und geniesse ich den
"Plausch mit dem Verkaufspersonal" hier auf Mallorca.
Während immer mehr Selbstbedienungs- und Express-Kassen den Einkauf so kurz wie möglich halten sollen, geht man in den Niederlanden bei der niederländischen Supermarkt-Kette "Jumbo" einen Schritt in die andere Richtung. Hier nehmen sich die Kassierer Zeit für einen Plausch mit ihren Kunden. Das neue Konzept soll vor allem der Einsamkeit von älteren Menschen entgegenwirken. Außerdem hat der "Jumbo"-Supermarkt auch eine Kaffeeklatsch-Ecke eingerichtet. Dort nehmen sich Freiwillige Zeit, um mit den Menschen zu reden.
Laut ersten Erfahrungsberichten kommen durch die Kaffeetafel insbesondere einsame Senioren aus der Umgebung mit anderen Menschen in Kontakt, die ihnen zudem beim Einkaufen oder im Haushalt unter die Arme greifen können.
Die erste Plauderkasse, die im Juli eröffnet hatte, kam so gut an, dass "Jumbo" sie nun in bis zu 40 weiteren Filialen anbieten möchte.
