Logistisches Vorzeige-Projekt in Niederbayern: das Güterverkehrszentrum vor den Toren Straubings, in Straubing-Sand. Foto: obx-news
Landshut/Passau (obx - internet-zeitung) – Schon heute ist die Logistikwirtschaft nach der Automobilbranche mit über 200 Milliarden Euro Jahresumsatz und rund 2,7 Millionen Beschäftigten Deutschlands zweitgrößte Industriebranche. In Zukunft, sind sich Experten sicher, wird die Schnittstelle zwischen Produktion und Kunden weiter wachsen. Eine Region in Deutschland profitiert davon ganz besonders: Niederbayern. Schon heute gilt die Region zwischen Straubing und Passau als Deutschlands Keimzelle für innovative Logistikkonzepte. Besonders punktet Niederbayern mit seiner zentralen Lage im Herzen Europas, seiner optimalen Erreichbarkeit aus der Luft, über Wasserwege, Schienen und Straßen sowie erheblichen Kostenvorteilen im Vergleich zu den großen Metropolen – das macht ganz neue Transport-Wege möglich.
Niederbayern punktet mit dem direkten Anschluss an die drei Flughäfen in München, Linz und Nürnberg. Besonders die Airports in der bayerischen und in der oberösterreichischen Landeshauptstadt sind aus vielen Gegenden Niederbayerns schneller zu erreichen als aus manchem Vorort der Metropolen. Auch Niederbayerns Anbindung an das deutsche und europäische Autobahnnetz gilt als vorbildlich: Die A3, die die Region durchquert, bietet direkte Anschlüsse nach Österreich und Osteuropa in die eine Richtung und ins Rhein-Main- und Ruhr-Gebiet sowie in den gesamten Benelux-Raum in die andere Richtung. Auch an den Großraum München ist Niederbayern vierspurig angebunden.
Zum großen Standortvorteil hat sich in den vergangenen Jahren auch Niederbayerns Lage an Europas zweigrößtem Fluss, der Donau, entwickelt. Mit Millioneninvestitionen entstanden in Saal bei Kelheim, in Sand bei Straubing sowie in Deggendorf und Passau hochmoderne und leistungsfähige Hafenanlagen, die heute als Knotenpunkte und Schnittstellen für Transporte von der Nordsee bis zum Schwarzen Meer fungieren. Beispiel Passau: Der Hafen verfügt über einen eigenen Gleisanschluss, der das Verladen zwischen LKW, Schiff und Schiene möglich macht. Der Frachtverkehr auf der Donau boomt: Rund 800 Güterschiffe legten 2011 im Passauer Hafen an – eine Steigerung von knapp 60 Prozent in den vergangenen zehn Jahren.
„Niederbayern hat in den vergangenen Jahren gezeigt, wie man Warenströmen neue Wege eröffnen kann", sagt Michael Kliebenstein, Regionalmarketing-Beauftragter beim Bezirk Niederbayern. Als Vorzeigeprojekt gelte heute beispielsweise das Güterverkehrszentrum vor den Toren Straubings, in Straubing-Sand. Zusätzlich zu den drei „Verkehrstrümpfen" – einer Direktanbindung an das europäische Wasserwege-, Schienen- und Straßennetz – bietet der Güterumschlagplatz modernste Infrastruktur und einen Maschinenpark auch für komplexe Herausforderungen. Über 4 Millionen Tonnen an Gütern werden dort jährlich umgeschlagen – Tendenz steigend.
Immer mehr Unternehmen wissen Niederbayerns hervorragende Standortfaktoren für die Logistik zu schätzen. In Straubing-Sand beispielsweise haben sich große Transport-Dienstleister wie die Spedition Kühne+Nagel und die Deutsche Post DHL angesiedelt. Außerdem steht dort, betrieben von Europas führendem IT-Großhändler Ingram Micro, auf 80.000 Quadratmetern Grund auch das größte IT-Logistikzentrum auf dem Kontinent. Zusätzlich entwickelt sich der Hafen zu einem von Deutschlands führenden Umschlagplätzen für Biomasse. Direkt in der Nachbarschaft haben sich eine Ölmühle, ein Pelletwerk und eine Biogasanlage angesiedelt – viele der Rohstoffe werden bereits heute bequem und ganz ohne Staurisiko per Schiff angeliefert.
Die Niederbayern haben große Pläne: Die Region will zum europäischen Modellstandort für nachhaltige, umweltschonende und höchsteffiziente Transporte werden - und Lösungen präsentieren, wie die Güter- und Warenströme der Zukunft optimal bewältigt werden können. Dabei sieht sich die Region zwischen Straubing und Passau auch als Tor nach Osteuropa in die neuen EU-Länder.
Auf ihrem Weg in die Zukunft setzt die Region auf eine stärkere Verknüpfung und Vernetzung der einzelnen Verkehrswege, aber auch der Unternehmen. Gebündelt werden die Aktivitäten in einem eigenen Logistik-Netzwerk. „Das Netzwerk aus Wirtschaft und Wissenschaft ist ein Impulsgeber für Innovation und Wirtschaftskraft in der Region ", sagt Martin Schinko, Innovationsberater bei der IHK Niederbayern in Passau.
Mehr Informationen: http://www.logistik-in-niederbayern.de