Niederbayerisches Ingenieur-Know-How bändigt auch die "Kraft der Sonne"Niederbayerisches Ingenieur-Know-How bändigt auch die "Kraft der Sonne"

Die "enders Ingenieure" haben am weltweit größten Experiment zur Energiegewinnung nach dem Vorbild der Sonne mitgebaut. Viele Großunternehmen vertrauen den Ingenieuren aus Ostbayern.
Ergolding (obx - internet-zeitung) - Ob Bauteile für Satelliten-Programme oder ein hochkomplexes Plasmagefäß für das weltweit größte Experiment zur Stromerzeugung im Kernfusionsreaktor - wenn internationale Großkonzerne komplizierte Technikprobleme lösen müssen, unterstützt sie oft ein Entwicklungsdienstleister aus Niederbayern. In rund 20 Jahren haben sich die "enders Ingenieure" in Ergolding bei Landshut von einem einfachen Konstruktionsbüro mit drei Mitarbeitern zu einem führenden Entwicklungszentrum für Informatik, Elektronik und Maschinenbau in Ostbayern entwickelt. Heute reicht die Kundenliste von BMW über John Deere bis zur MAN Turbo AG.
Die Sonne liefert unserem "blauen Planeten" scheinbar endlose Energie. In ihrem über 15 Millionen Grad Celsius heißen Kern verschmelzen Atome und senden die lebenswichtige Sonnenstrahlung auf ihre lange Reise zur Erde. Lässt sich diese Art der Energieproduktion eigentlich auch zur Stromerzeugung nutzen? Über diese Frage haben sich schon Anfang der 50er Jahre Forscher den Kopf zerbrochen.
Heute sind auch Ingenieure aus Niederbayern am derzeit größten Fusionsreaktor-Experiment der Erde beteiligt, das 2014 in Greifswald in Betrieb gehen soll. Die enders Ingenieure haben am Herzstück des neuen Reaktors mitgearbeitet: Ein hunderte Tonnen schwerer Plasmabehälter mit rund 10 Metern Durchmesser, der die komplexe Form eines zu einer Acht verdrehten Rettungsringes hat. In ihm sollen schon bald - genau wie in der Sonne - Wasserstoff-Atomkerne verschmelzen, um damit Strom zu erzeugen.
Das Experiment zur Kernfusion ist nur eins von vielen Projekten der enders Ingenieure. Ob Konstruktionspläne für neue BMW-Motoren, innovative Getriebeentwicklung für landwirtschaftliche Nutzfahrzeuge von John Deere oder die Konzeption von Bauteilen für Satelliten der NASA - das sind aktuelle Herausforderungen für die Ingenieure aus Niederbayern.
Geschäftsführer Dr. Ing. Lothar Enders hat das 1968 gegründete Familienunternehmen Anfang der 90er Jahre übernommen und in rund zwei Jahrzehnten von einem technischen Zeichenbüro zu einem erfolgreichen Entwicklungsdienstleister geführt. Ein Schlüssel zum Erfolg: "Unsere Arbeitsweise in interdisziplinären Teams, die Erfahrung aus einer Vielzahl von branchenübergreifenden Projekten und der Wille zur Innovation", sagt Dr. Enders.
Heute glänzt das Unternehmen mit bis zu 20 Prozent Umsatzwachstum pro Jahr und will seinen Stamm an derzeit 60 hochqualifizierten Fachkräften in den nächsten fünf Jahren auf rund 100 verstärken. Aktuell richten die enders Ingenieure auf 7500 Quadratmetern ein neues Testgelände ein - für zukünftige Innovationen aus Niederbayern.

Niederbayerisches Ingenieur-Know-How bändigt auch
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