Jetzt stecken wir wieder voll drin, im Winter. Die Tage sind so kurz, dass man kaum die Sonne sieht und die Temperaturen lassen auch die Laune auf den Gefrierpunkt sinken. Viele Menschen haben deshalb jedes Jahr aufs Neue mit einem besonders fiesen Dämon zu kämpfen, nämlich mit dem Winterblues – oder noch schlimmer, mit einer handfesten Winterdepression.
Auch ich kriege jedes Jahr eine eisige Schelle von Väterchen Frost in mein Gefühlszentrum. Ich bin den ganzen Tag müde, kann keine Motivation für irgendetwas aufbringen und habe eine miserable Grundstimmung. Da ich mit dem Winterblues bestens vertraut bin, habe ich ein paar Strategien erlernt, die ein bisschen Licht in den dunklen Alltag bringen und die ich im folgenden Artikel mit euch teilen möchte.
Wenn es wirklich schlimm wird, bitte wendet euch an Krisenzentren wie das in Dortmund, oder meldet euch bei der Telefonseelsorge!
Strategie #1: „Mehr Licht!“
„Mehr Licht“ sind nicht nur Goethes letzte Worte, sondern auch eine Bomben-Strategie gegen den Winterblues. Die ständige, nervtötende Dunkelheit wirkt sich nämlich auf unsere biologische Uhr aus, die uns suggeriert, dass es Schlafenszeit ist. Ja, auch um 16 Uhr. Die Strategie ist also, die Uhr auszutricksen und Licht ins Dunkel zu bringen – also Lichterketten, Kerzen und Lampen an, was das Zeug hält!
Strategie #2: Treat Yo’self!
Du hast den Winterblues? Dann gehörst du auch in den Mittelpunkt. Kein Witz. Tu alles dafür, dass es dir besser geht. Die Zimtsterne sind super aber kalorienreich? Egal, rein damit – um die Kalorien kümmern wir uns, wenn wir im Frühjahr motiviert sind. Mach dir ’nen Sekt auf, leg dich in die Wanne, hör ein Hörbuch, streichel Tiere und kauf dir was Hübsches – es ist alles erlaubt, was den Winterblues abmildert.
Strategie #3: Motivation erzwingen.
Es gibt eine Reihe von Aktivitäten, die gegen den Winterblues helfen. Aktivitäten an der frischen Luft zum Beispiel (und wenn es nur Altpapier wegbringen ist), sich mit Freunden treffen, oder die Wohnung ausmisten. Das Problem: Es ist keine Motivation da. Dann hilft nur eins und zwar sich zwingen. To-Do-Listen helfen da zum Beispiel! Tragt euch euren dringenden Termin mit dem Altpapier-Container in euren Kalender ein. Selbst kleine Aktivitäten können den Winterblues verdrängen.Und ihr seht, dass es funktioniert – schließlich schreibe ich gerade diesen Artikel!
Strategie #4: Weltschmerz bekämpfen.
Im Winter wird einem oft schlimmer als in anderen Jahreszeiten bewusst, wie schlimm es um unsere Welt bestellt ist. Wie soll ich den Winterblues überstehen, wenn ich weiß, dass in Aleppo gerade tausende Menschenleben ausgelöscht werden und Obdachlose in der Kälte liegen? Natürlich könnt ihr Weltkonflikte nicht lösen, aber ihr könnt helfen. Habt ihr Geld übrig? Dann spendet es, zum Beispiel an Aktion Deutschland Hilft, oder an die Ärzte ohne Grenzen. Ihr habt kein Geld aber zum Beispiel Kleidung übrig? Auch die könnt ihr etwa an die lokale Kleiderkammer spenden.
Strategie #5: Dem Weihnachtsblues trotzen
Für viele wird der Winterblues erst wegen Weihnachten zur richtigen Hölle. Krach mit der oder die gänzliche Abwesenheit einer Familie kann der Grund sein. Meine Strategie: Weihnachten trotzen. Ihr seid eh viel zu Punk, um den Konsumwahnsinn mitzumachen. Entgegen aller Weihnachtsmärchen ist Weihnachten eben nicht nur schön, wenn man es mit den Liebsten verbringt. Tatsächlich ist es nur ein Feiertag, an dem ihr machen könnt was ihr wollt!
Weihnachtsfilme und Werbung ist dringend zu meiden, da diese eben genau das Zerrbild vorgaukeln, das es für viele nicht gibt: Am Ende wird alles gut, alle sind zusammen und NUR so wird Weihnachten gefeiert – Bullshit. Macht was ihr
wollt und lasst euch von der Weihnachtindustrie nicht euren freien Tag verderben! Gönnt euch lieber die Filme, von denen ihr genau wisst, dass sie gut für die Seele sind – Star Wars Episode 4-6, die Herr der Ringe-Trilogie und sämtliche Gangster-Kommödien von Guy Richie sind eine unbedingte Empfehlung.
Strategie #6: Freizeitstress vermeiden
Stress ist das letzte, was ihr jetzt braucht. Und gerade im Dezember kommt zum alltäglichen Kram auch noch der Freizeitstress: Hier eine Weihnachtsfeier, da ein Familientreffen und ein Treffen mit der Familie des Partners, und und und. Wenn ihr nicht könnt – tut euch das nicht an. Leider sind viele Menschen nicht gerade tolerant, was die Weihnachtsplanung angeht. Deswegen sind Ausreden und Notlügen durchaus erlaubt – ich kann nicht mit zur Schwiegermutter, meine Milz ist verstaucht. Zack, ist der Tag freigeschaufelt, damit ihr genau das machen könnt, was ihr wollt.
Kommt gut durch den Winter! :*
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