Nach Band 4 (Auf Ehre und Gewissen) und Band 10 (Undank ist der Väter Lohn) ist Band 11 nun der dritte Krimi von Elizabeth George und wie ich finde, bisher von denen, die ich gelesen habe, am Besten.
„Nie sollst du vergessen“ von Elizabeth George ist Band 11 der Inspector Linley und Barbara Havers Romane und erschien 2003 im Goldmann Verlag, 2001 bereits bei Blanvalet.
Inhalt
16.8. bis 21. November Verschiedene Personen werden überfahren. Absichtlich. Unterbrochen wird das ganze von Gideons Gedanken, der zu einer Psychologin geht. Seit einem bestimmten Auftritt kann er seine Geige nicht mehr anrühren.
Meinung
Cover
Mit dem Cover der dritten Auflage von 2003 des Goldmanns Verlags kann ich leider nur wenig anfangen. Da die Autorin hierfür jedoch nichts kann und das Buch einfach fantastisch gut ist, gibt es hierfür von mir keine Abzüge.
Aufbau
Das Buch besteht aus 30 Kapiteln. Zum einen erleben wir die Arbeit der Ermittler, die die Unfallmorde aufklären wollen. Zum anderen erleben wir, was Gordon mit seinem Vater erlebt, wie er immer wieder auf eine harte Mauer des Schweigens stößt. Wie der ehrgeizige Vater ablenken will mit seinem geradezu krankhaften Ehrgeiz, und dabei das naheliegendste übersieht. („Wann hat Gideon das bewusste Stück gehört? Was war damals passiert???“)
Die Charaktere
R., Gideons Vater, ist mir durch sein ganzes Verhalten absolut unsympatisch. Er ist seinem eigenen Vater so hörig. Erschreckend, wie er sich im Verlauf des Buches verschiedenen Personen gegenüber verhält.
Erschreckend auch, wie bestimmte Dinge totgeschwiegen werden in der Familie.
Libby gefällt mir anfangs gut, da sie Gideon gewissermaßen unterstützt und ihm auf ihre Art versucht klarzumachen, das die Geige nicht sein Leben ist. Trotzdem bin ich der Meinung, dass sie am Ende etwas zu weit gegangen ist…jedoch nicht ahnen konnte, welche Reaktion dies hervorruft.
Katja, das Kindermädchen- ich finde sie naiv und etwas dumm. An ihrer Stelle wäre mir die Ehrlichkeit wichtiger als alles andere.
Die Fragestellung
Es ist im ganzen Buch ein Rätselraten, wer der Täter ist. Wer steckt hinter den ganzen Unfallmorden? Doch im Verlauf kommt eine weitere Frage hinzu: Wer tötete die Schwester von Gideon wirklich? Und diese Frage, die Gideon erneut aufrollt, finde ich viel spannender als den „offiziellen“ Fall.
Fazit
Ein Krimi, der nachdenklich macht- ist das Böse von Natur aus in uns? Ist Strafe wichtig? Oder soll man Kinder in jedem Fall fördern, wenn sie besondere Talente sind? Oder ist vielleicht der Charakter auch wichtig…?