Ein wesentliches Merkmal unserer Gesellschaft ist meiner Meinung nach, dass es uns schwer fällt, zufrieden zu sein. Egal welches Ziel wir erreicht haben, es ist selten genug. Es muss weiter, höher, schneller sein. Schöner, bunter, lauter. Und obwohl inzwischen fast alles als Flatrate zur Verfügung steht, sind wir selten zufrieden.
Umso wichtiger, die seltenen Momente Glückseligkeit voll und ganz zu genießen. Und wie geht das besser als sonntags, mit einer Runde Lieblingsmenschen am Tisch?
Und wenn mann mir dann noch diesen Kuchen vor die Nase setzt…
Die knusprige, leicht karamellisierte Baiserhaube, die einen nicht mit Eischnee erschlägt. Die fruchtige Säure der Johannisbeere, die die Zuckermenge im Baiser ausbalanciert. Der saftige Boden mit leichter Vanillenote durchtränkt vom Johannisbeersaft.
Davon kann ich [neuerdings] nicht genug kriegen. Und auch ein kleines Stück davon, macht mich schon sehr zufrieden.
Johannisbeer-Baiser-Kuchen
für eine 18 cm Springform
- 50 g Butter
- 50 g Zucker
- 1 EL Vanilleessenz
- 1 Eigelb
- 1 TL Rum
- 1 Prise Salz
- 75 g Mehl (Typ 550)
- 1 TL Backpulver
- 1 Eiweiß
- 1 Prise Salz
- 75 g Zucker
- 200 g Johannisbeeren
Den Ofen auf 175 ° C vorheizen und die Springform fetten und mit Backpapier auslegen.
Die Butter mit 50 g Zucker und der Vanilleessenz schaumig schlagen. Das Eigelb und den Rum unterühren. Das Mehl mit Salz und Backpulver mischen und unter den Teig rühren. Den Teig in die Form geben und in 15 – 20 Minuten bei 175 ° C backen.
In der Zwischenzeit die Johannisbeeren waschen und verlesen.
Das Eiweiß mit 1 Prise Salz steif schlagen, dann nach und nach 75 g Zucker einrieseln lassen. So lange schlagen bis das Eiweiß Spitzen zieht.
Die Johannisbeeren unter die Baisermischung geben.
Den Boden aus dem Ofen nehmen und obenauf die Johannisbeer-Baiser-Mischung streichen. Für weitere 20 Minuten im Ofen backen, bis das Baiser eine schöne Bräunung hat und leicht knusprig ist.
Den Kuchen am besten am selben Tag genießen, dann ist das Baiser noch schön knusprig. Am nächsten Tag schmeckt der Kuchen immer noch hervorragend, aber das Baiser büst seine Knusprigkeit ein.