Er war immer korrekt.
Er war immer pünktlich, kam nie zu spät zur Arbeit. Sein Arbeitsplatz war immer ordentlich. Kein Auftrag wurde von ihm zu spät abgegeben, nie vergaß er einen Termin.
Er gratulierte immer pünktlich zum Geburtstag; selbst bei entfernt Bekannten. Er bezahlte immer pünktlich seine Steuern in voller Höhe und gab immer seinen Anteil an die GEZ.
Nie kam er mit ungewaschenen Haaren zur Arbeit, immer saß sein Krawattenknoten korrekt. Sein Hemd war immer gebügelt, der Anzug immer ordentlich gereinigt.
Er ging stets pünktlich zum Training und gab immer alles dort. Er machte seine Übungen zu Hause und aß immer pünktlich zu festen Zeiten.
Er behielt immer jedes Geheimnis für sich, das ihm anvertraut wurde, war stets ein guter Freund und hatte jederzeit einen guten Rat zu Hand. Nie verwehrte er anderen Hilfe und immer fuhr er die Partygäste heim.
Er rauchte nicht und nahm keine Drogen. Er hatte immer ein Brötchen oder etwas Vergleichbares für den Obdachlosen an der Ecke parat. Er ging stets wählen und akzeptiere jede Religion.
Oft brach er weinend vor dem Schlafengehen oder nach dem Aufstehen zusammen. Doch verließ er nie zu spät die Wohnung.
Er liebte guten Tee, hatte aber auch nicht gegen einen frischen gebrühten Kaffee.
Manchmal starrte er stundenlang an seine Zimmerdecke, ohne schlafen zu können, doch nie drückte er am Morgen die Schlummertaste seines Weckers.
Seine Uhr war immer nach der Atomzeit gestellt und die Miete ging jeden Monat pünktlich auf das Konto seines Vermieters ein. Alle zwei Wochen säuberte er die Treppe und goss seine Blumen, wie es auf dem Beizettel stand. Das Geschirr war immer abgewaschen und Staub immer gewischt und gesaugt. Die Akten waren immer sortiert, die Bücher alphabetisch geordnet.
An all das dachte er nicht eine Sekunde lang, als er sich vom Geländer abstieß und in die Tiefe fiel.