Nichts für Kinder

“Saukalt mit diesem Schnee”, sagen wir Erwachsenen gern, “und dann auch dieser Matsch, sobald es etwas wärmer wird. Schrecklich. Aber für die Kinder ist es halt schon toll.” Und genau in diesem letzten Punkt irren wir gewaltig. Ein elender Stress ist er für unsere Kinder, dieser Schnee. Erst mal ist da die Panik, dass er schon wieder weg sein könnte, bevor man es geschafft hat, den Schlitten aus der Garage zu holen. Und dann jeden Tag dieses Affentheater auf dem Pausenhof. Eissplitter in den Schneebällen, Fieslinge, die trotz ausdrücklichem Verbot auf den Kopf zielen, hinterhältige Attacken in der schneeballfreien Zone. Dazu natürlich eiskalte Finger und die ewigen Schimpftiraden, weil man vergessen hat, die Schuhe zu säubern, bevor man zurück ins Haus gegangen ist. Nicht mal die Kinder, die sich aus den Kämpfen raushalten und stattdessen einen Schneemann bauen, können die Sache geniessen. Mal sind die Handschuhe durchnässt, dann wieder ist der Schnee zu pulverig und falls doch mal alles stimmt, hat Mama ganz bestimmt kein Rüebli mehr im Kühlschrank, das als Nase herhalten könnte.

Nein, Schnee ist definitiv nichts für Kinder. Dafür aber für erwachsene Romantiker, die vergessen haben, wie es wirklich ist dort draussen in der Kälte und darum aus der warmen Stube mit verklärtem Blick den Flocken beim Tanzen zuschauen. 

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