Unser jüngster Enkel – noch nicht einmal drei Jahre alt – entpuppt sich langsam aber sicher als Semantiker vor dem Herren. Nicht nur, dass er Worte benutzt, bei denen sich mancher Erwachsene noch schwertut. Zum Beispiel das Wort “trotz” wird, wie es sich gehört, immer schön mit dem Genitiv verwendet und nicht, wie vor allem in Süddeutschland, Österreich und der Schweiz üblich, mit dem Dativ – frei nach dem Motto: Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod. Wie gesagt, nicht nur das, sondern er berichtigt sich auch noch selbst. “Ich bin abgebiegt”, sagte er neulich und korrigierte sich sofort lachend: “Nein, das heißt doch abgebogen!” Was soll ich sagen? Es ist unglaublich. Andere spielen nur mit Spielsachen, der kleine Mann auch schon mit der Sprache. Irgendwie fällt der Apfel doch nicht weit vom Stamm.