Nicht nur mich empört der Gauck

Foto: Tobias Kleinschmidt, (CC-BY-3.0-de

Nun, es beruhigt mich ungemein, dass nicht nur ich mich über die letzten Äußerungen unseren Bundespfaffen Gauck aufrege - selbst, wenn ich einige der Argumente, die Uwe zu seiner Verteidigung brachte, verstehen kann: Auch Jacob Augstein hat in seiner Spiegel-Kolumne darüber geschrieben.

Er fragt: “Der Krieg ist eine schwerwiegende Sache. Warum redet der Präsident so oft und so leichtfertig darüber? Denn so muss man das nennen, wenn Gauck sagt, es habe ‘früher eine gut begründete Zurückhaltung der Deutschen’ gegeben, bei internationalen Einsätzen und Konfliktfällen aktiv zu werden.”

Und er weist darauf hin, dass die Deutschen in der Mehrheit den Krieg als letztes Mittel nicht generell ablehnen. Doch: “Sie sind bloß nicht sonderlich erpicht darauf. Dennoch sind zurzeit 4600 Soldaten im Ausland eingesetzt – und zwar in 15 Einsatzgebieten, vom Kosovo, über die Küste des Libanon bis nach Afghanistan und weiter.”

Und Gauck tut so, als würde es diese Auslandseinsätze nicht geben. Doch “All diese Dinge sollte Gauck wissen. Er rennt also Türen ein, die weit offen stehen. Das aber tun nur Leute, die in Wahrheit das ganze Haus umbauen wollen.”

Und es ist – spätestens seit seiner Rede in München am Anfang des Jahres – ganz sicher das, was der Friede und (vor allem) Freiheit predigende Bundespfaffe will: dass die Deutschen endlich ihren moralischen Spleen ablegen, dass Krieg etwas Schreckliches sei.

Jürgen Todenhöfer hat auf seiner Facebookseite bereits gefragt: “Was haben wir bloß getan, um einen solchen ‘Jihadisten’ als Präsidenten zu bekommen? Der wie ein Irrer alle paar Monate dafür wirbt, dass sich Deutschland endlich wieder an Kriegen beteiligt.
Sagt ihm keiner, dass unsere Verfassung Kriege nur zur Verteidigung erlaubt? Dass jede ‘humanitäre’ Intervention auch Frauen und Kinder tötet? Dass unser Land für die nächsten Jahrtausende genug Kriege geführt hat? Ein Bundespräsident als Sprachrohr der Rüstungsindustrie -beschämend!”
Dazu hat er dieses Bild gestellt:

Gauck_Taliban

“Unser Ex-Pfarrer erinnert immer mehr an den deutschen Militärpfarrer Adolf Schettler, der noch 1915 im 1.Weltkrieg schwärmte: ‘Dem Soldaten ist das kalte Eisen in die Faust gegeben. Er soll es führen ohne Schwächlichkeit und Weichlichkeit. Der Soldat soll totschießen, soll dem Feind das Bajonett in die Rippen bohren, soll die sausende Klinge auf den Gegner schmettern. Das ist seine heilige Pflicht. Ja, das ist GOTTESDIENST’” schreibt Todenhöfer dazu.

Das Bild blieb nicht unkommentiert…

Und Augstein schreibt zu Recht darüber: “Wer den Vergleich schockierend findet, der übersieht, wie gefährlich der religiös-moralische Rigorismus in allen Religionen ist. Und die ‘Verteidigung der Menschenrechte’ ist längst die säkulare Religion des Westens. Damit lässt sich beinahe alles rechtfertigen.” Zumal, wenn es ein Pfarrer ist, der seine “Weisheiten” immer und immer wieder herbetet.

Zumal – ich wies in meiner Antwort auf Uwes Kommentar schon darauf hin – nahm fast unbemerkt unsere Kriegsministerin Ursula von der Leyen den Ball bereits auf und fordert eine stärkere Beteiligung Deutschlands an Uno-Missionen. Und nicht, dass sie das erst einmal mit dem Deutschen Volk abspricht (oder wenigstens im Bundestag diskutiert), nein, sie verspricht dem stellvertretenden Uno-Generalsekretär Jan Eliasson gleich einmal: “Das Verteidigungsministerium werde nun ‘darüber nachdenken’, wie die Bundeswehr sich verstärkt einbringen könne.”

Ich wollte dazu einmal aus einem unbedeutendem Dokument – mit dem selbstverständlich weder Gauck noch von der Leyen irgendetwas zu tun haben – zitieren:

Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt.

Nic


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