die psychosexuelle Entwicklung
Sigmund Freud hat sich am Anfang des 20. Jahrhunderts mit der sexuellen Entwicklung der Kinder auseinandergesetzt und die Phasen der infantilen Sexualität definiert. Auch wenn die über 100 Jahre alten Theorien umstritten sind, so kann man als Elternteil zumindest in Ansätzen eine derartige Entwicklung bei den Kindern beobachten.
Im ersten Lebensjahr wird die orale Phase, in der das Kind Dinge in den Mund steckt von der narzisstischen Phase abgelöst. Dabei entdeckt sich das Kind selbst und betrachtet sich gerne im Spiegel. Meine kleinste hat viel Spaß dabei vor unserem großen Spiegelschrank zu stehen und Grimassen zu schneiden.
Im zweiten bis dritten Jahr sind die Kinder laut Freud anal fixiert, beschäftigen sich also intensiv mit der Ausscheidung. Mein Sohn interessiert sich sehr für den Inhalt seiner Windel und zelebriert den Stuhlgang sehr gerne. Wenn er immer wieder einmal auf der Toilette sitzt fasziniert es ihn das große Geschäft zu machen.
Während dem vierten und fünften Lebensjahr beschreibt Freud die phallische Phase in der sich die Kinder gerne mit ihren Genitalien beschäftigen und sogenannte ödipale Konflikte auftreten, die Töchter also ein Problem mit der Mutter und die Söhne mit den Vätern bekommen. Ich glaube das das bei Jungen deutlich stärker ausgeprägt ist, zumindest erzählt man Mann oft von der schweren Zeit mit seinem ersten Sohn. Mein Kleiner steckt da noch am Anfang, eine gewisse Rivalität ist aber jetzt schon zu erkennen.
Danach folgt bis zur Pubertät eine Latenzphase und die Kinder widmen sich weniger der eigenen Sexualität, sondern anderen interessanten Themen, was sich schließlich in der Pubertät wieder, teils dramatisch ändert.
die anale Phase
Geht man davon aus, dass Freud richtig liegt, dann befindet sich ein Großteil des Zielpublikums von Kika und anderen Kindersendern in der analen und in der phallischen Phase. Nachdem das Kernthema der phallischen Phase nur bedingt für das Kinderfernsehen geeignet ist ist die anale Phase durchaus auch geeignet einem Programmdirektor Ideen für die Zusammenstellung des Programms zu liefern.
So schaffen es Beiträge, wie eben die Episode Erbsensuppe aus der Sendung mit dem Elefant, oder das Thema Kacka, Pups & Co. bei 1,2, oder 3 auf Sendung. Das Thema kommt nicht nur bei den zwei- bis dreijährigen sehr gut an, sondern interessiert auch noch meine fünfjährige und auch schon die Kleinste mit etwas mehr als einem Jahr. Man könnte fast meinen, dass Kacken und Pupsen ein universelles Thema für uns ist, weil auch Erwachsene schauen gerne bei solchen Sendungen zu. Auch wenn wir gelernt haben über das Thema nicht offen zu sprechen und die eigene Verdauung hinter verschlossenen Türen ganz alleine abhandeln kann man nicht leugnen, dass die Thematik nicht nur für die sexuelle Entwicklung der Kinder, sondern auch für die Erwachsenen ein täglich präsentes Thema darstellt.
Die Schwelle sinkt
Hat man kleine Kinder kommt man sowieso nicht umhin sich mit der Verdauung intensiv auseinanderzusetzen. Man schiebt den Kinder routiniert Zäpchen in den Anus, wenn es nötig ist, wechselt regelmäßig prall gefüllte Windeln, reinigt den Hintern der Kleinen nach dem Stuhlgang und setzt sich mit der Konsistenz des Stuhls auseinander. Mein Blog ist zwar nicht wirklich repräsentativ, aber man findet hier schon ein paar Beiträge rund um das Thema. z.B. Mama, die Expertin in Verdauung, oder Pupsen für Fortgeschrittene sind Beiträge rund um das Themengebiet Verdauung.
sexuelle Entwicklung
Auch wenn die Kleinen sich erst am Anfang ihrer Entwicklung befinden und so früh im Leben die sexuelle Entwicklung zumindest für die Eltern nicht wirklich im Fokus steht sollte man sich rechtzeitig damit auseinandersetzen. Glaubt man Sigmund Freud kann man in diesen frühkindlichen Entwicklungsphasen den Grundstein für zahlreiche spätere Probleme legen und etliche Fehler machen. Ich persönlich lasse meinen Kindern die Freiheit sich mit den Themen, die sie gerade interessieren auseinanderzusetzen. Wenn sie sich für Papa, oder Mama nach dem Duschen interessieren, oder die anatomischen Unterschiede der Geschlechter in der Badewanne entdecken, dann lasse ich das zumindest im Ansatz zu und schreite nur ein, wenn eine Schmerzgrenze überschritten wird. Auch die Auseinandersetzung mit den eigenen Ausscheidungen wird von mir zwar nicht gefördert, aber auch nicht unterbunden. Ich hoffe, dass ich damit den Grundstein für eine intakte Sexualität lege und meine Kinder vor späteren Problemen bewahre.
Die Sendung mit dem Elefanten in der es um die Erbsensuppe geht findet ihr unter Elefantengeburtstag - Die Sendung mit der Maus. Der Beitrag hat den Titel Erbsensuppe.